Samstag, 11. Juli 2015

EISREGEN - BRUMMBÄR

Releasedatum: 10.07.2015
Format: Digipack CD
Massacre Records, Dark Metal, 6 Songs

Auch im 20. Jahr des Bestehens rollt der Thüringer Panzer von Eisregen durch Deutschland. Nein, mit dem Albumtitel ist kein niedlicher Teddybär gemeint, sondern der Sturmpanzer IV, welcher diesen Spitznamen in seiner aktiven Zeit erhalten hat. Damit sollte auch schon feststehen in welche thematische Richtung diese EP und das nächsten Monat erscheinende 11. Studioalbum „Marschmusik“ gehen werden.

Die CD besteht aus 2 Teilen, zum einen wären das 3 neue Songs sowie 3 Remixe früherer Eisregen-Songs mit Kriegsthematik.
„Gott der Panzer (Extreme Vox Edit)“ leitet mit Gefechtsgeräuschen ein, während Marschtrommeln spielen und unterlegt von epischen Keyboardmelodien ertönt M.Roths klare Stimme. Sobald das typische Black Metal-Riffing startet holt Roth auch seine bekannte Blutkehle in Höchstform heraus. Ein durchweg epischer Song, gerade in den Momenten bei denen Klar- und Kreischgesang überlagert in Kombination mit den heroischen Keyboards erklingt. Der Zusatz des Songtitels lässt allerdings vermuten, dass es auf dem Album eine andere Gesangsversion geben wird.
Wohl unverändert wird es die Polka „Panzerschokolade“ auf Marschmusik schaffen. Hier gibt es die volle Breitseite des klassischen Eisregen-Humors und ich finde dies ist einer der besten Funsongs die sie jemals eingespielt haben und wird wohl ein ziemlicher Livekracher.

Nun geht es in die Remixfraktion. In „Auf ewig Ostfront (Remix-Soldatendisko)“ wurde wohl etwas an den Keyboardsounds des Originals gedreht um es mehr nach Disko klingen zu lassen, ebenso wurde der Gesang überarbeitet. „Eisenkreuzkrieger (Remix-Zimmermann)“ soll wohl, dem Namen nach zu urteilen, in Richtung Filmmusik gehen. Es ist jedenfalls wesentlich synthetischer als das ursprüngliche Lied und ist sogar recht gelungen, aber nichts kommt an die Ur-Version heran.
Der letzte Remix „Schakal (Remix-Aggro-Tambach)“ ist ein gnadenloser und recht stumpfer Stampfer, allerdings halten einem die interessanten Drum- und Synthiespuren bei Laune.

Den Abschluss bildet der ambiente Keyboardtrack „Luftschlag / Metamorphose 1“ welcher mit einigen Soundsamples unterlegt wurde. Außerdem haben die schnellen Drumcomputerparts und Roths Schreie einen großen Anteil an der drückenden Atmosphäre. Wenn von „Panzerschokolade“ noch irgendwas an Stimmung über bleibt wird sie spätestens hier radikal zerschlagen. Ich bin froh, dass uns dieses Songexperiment nicht vorenthalten wurde.

„Brummbär“ ist ein gelungener Appetizer um den letzten Monat bis zum Release des neuen Albums zu überbrücken. Nach der „Flötenfreunde“-Enttäuschung und dem eher schnell abgenutzten „Todestage“ macht die EP deutliche Hoffnungen für das neue Album. Die Remixe hinterlassen allerdings doch noch einen schwer definierbaren Nachgeschmack, weshalb ich 4 von 6 Punkten vergebe und während wir auf „Marschmusik“ warten genehmige ich mir noch ein Stück Panzerschokolade.

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