Releasedatum: 06.06.2014
Formate: CD (Erstauflage im Digipack) LP (verschiedene Farben), CD+LP limited Boxset, Tape
Season of Mist, Black Metal, 10 Songs (+1 LP Bonustrack)
7 lange Jahre mussten die Mayhem Fans auf einen Nachfolger des alles zerstörenden Werkes „Ordo ad Chao“ warten. In diesen 7 Jahren hat sich die Band aber nicht unbedingt ausgeruht. 2008 wurde „Life Eternal“, eine Compilation mit alternativen Versionen einiger „De Mysteriis Dom Sathanas“ Songs, veröffentlicht und Frontmann Attila Csihar vergnügte sich unter anderem mit Sunn O))), Skitliv und seinem Soloprojekt Void ov Voices. Allerdings verließ im Jahr 2008 auch der langjährige Gitarrist Blasphemer die Band und wurde nach längerer Suche durch Teloch (Nunfuckritual) ersetzt.
Das Digipack besteht aus hochwertig geprägter und angerauhter Pappe, wenn man das Booklet anschaut wird einem das Gefühl vermittelt durch alte Geheimakten zu blättern, was zum lyrischen Thema des Albums passt und auch die ins Artwork eingebetteten Bilder wissen sehr zu gefallen.
Schon mit den ersten Tönen der böse wabernden Gitarrensoundwand in „Watchers“ wird klar das Teloch hier weiterführt, was Blasphemer mit „Ordo ad Chao“ so eindrucksvoll begonnen hat. Auch wenn „Esoteric Warfare“ insgesamt eingängiger ist als sein Vorgänger zeigt sich deutlich das beide Alben zusammen gehören. Auf der kompletten Albumlänge bildet die undurchdringbare Wall of Sounds das Grundgerüst, verfeinert mit den unmenschlich breit gefächerten Gesang von Attila und Hellhammers gnadenlosen Schlagzeugspiel. Leider fällt es grad den letzten Songs schwer nach dem Kreuzfeuer aus „Trinity“, „Pandaemon“, „MILAB“ und „VI.Sec“noch mitzuhalten, was nicht heißen soll das sie schlecht sind. Einzeln für sich gesehen sind auch „Corpses of Care“, „Posthuman“ und „Aion Suntelia“ richtige Ausgeburten der Hölle, aber direkt nach dem doomigen Monster „MILAB“, dessen exotisch dämonische Gitarrenparts einen sofort in ihren Bann ziehen und dem unerschöpflichen Sumpf der Dunkelheit namens „VI.Sec.“ kann sicher nichtmal mehr der über allem stehende Klassiker „De Mysteriis Dom Sathanas“ was reißen.
Jeder der „Ordo ad Chao“ liebt sollte sich dieses bedrückende Meisterwerk zulegen, aber auch Fans der früheren Veröffentlichungen kommen hier voll auf ihre Kosten. Wie gern würde ich hier die volle Punktzahl geben, aber die für die letzten Songs ungünstige Verteilung auf der Tracklist lässt mich letztendlich mit einem Punkt abzug eine 5 von 6 Punktewertung abgeben.
Anspieltipps: „PsyWar“, „Trinity“, „MILAB“, Corpses of Care“, Posthuman“, „VI.Sec.“
Samstag, 27. Dezember 2014
Samstag, 20. Dezember 2014
AGONOIZE – REBORN IN DARKNESS (THE BLOODY YEARS 2003-2014)
Releasedatum: 16.12.2014
Format: 4CD Digibook (limitiert auf
1000 Exemplare)
Out of Line, EBM, 41 Songs
Da ist sie endlich, die lang erwartete
Agonoize Best of Compilation und das Warten hat sich definitiv
gelohnt. Ihrem Beinamen als Bibel der Church of Agonoize hat diese
Veröffentlichung in ihrem Umfang und der Buchoptik mehr als verdient
und auf den 4 CDs findet sich alles was das Fanherz höher schlagen
lässt. CD1 beinhaltet 16 der besten Songs aus 11 Jahren Agonoize,
CD2 widmet sich verschiedensten Remixes, auf CD3 finden sich rare
Versionen einiger Bandklassiker und CD4 bietet letztlich 4 komplett
unveröffentlichte Songs und Demoaufnahmen.
Im Booklet werden verschiedenste Bilder
aus der Bandgeschichte gezeigt, wobei mir aber vor allem Fotos aus
den Anfangstagen fehlen. Aber immerhin wurden zu 4 Songs Lyrics
abgedruckt (Bis das Blut gefriert, Dafür, Deutsch, Glaubenskrieger)
und es gibt ein Vorwort von Chris L. Außerdem gibt es noch ein
hübsches, kleines Zertifikat dazu, welches natürlich handnummeriert
ist.
Zur ersten CD möchte ich garnicht so
viel sagen, die meisten die sich die Box kaufen kennen die Songs
sicherlich in- und auswendig, nur ist es wie immer bei Best of CDs,
man kann es als Band nie allen mit der Songauswahl recht machen. So
fehlen mir zum Beispiel Lieder wie „C.O.A.“ und „Bängbäng
Goodbye“, aber sonst kann man über die erste CD nicht meckern,
jede Schaffensphase der Band wurde abgedeckt.
Von der Remix CD waren mir vorher nur 3
Songs bekannt: „Femme Fatal (Painbastard Remix)“ (Original auf
der Bonus CD der „Sieben: Maximum Permissible Dose“ Box),
„Paranoid Destruction ([:SITD:] Remix)“ (von der „Assimilation:
Chapter Two“, der [:SITD:] Remix auf der Paranoid Destruction
Single ist aber ein anderer) und „A Cut inside my Soul (Ezionoga
Remix)“ (von „For the Sick and Disturbed“). Aber auch die
anderen Songs auf CD 2 sind nicht zu verachten, zum Beispiel „Bis
das Blut gefriert (Die Braut Remix)“ oder „God for Sale ([x]-Rx
Remix)“.
Kommen wir nun zu den beiden wirklich
wichtigen CDs dieser Veröffentlichung. Von CD3 sind soweit ich weiß
nur „I am (Version)“, „Rituale Romanum (Version)“ (beide von
der „Alarmstufe Rot“ Single) und „Strange Obsession“ (Bonus
Track auf der Originalen (Ultraviolent Six“) schonmal in der Form
auf einer Agonoize CD vertreten gewesen. Die weiteren Songs dieser CD
sind aber auch bei weitem mehr als nur Füllmaterial, sondern bieten
durchaus hörbare Alternativen zu den Originalsongs.
Auf CD4 finden sich 4 unveröffentlichte
Songs, von denen gerade die letzten beiden am interessantesten sind.
Vor allem der unveröffentlichte Song von Chris' Projekt Psi.Corp ist
ganz anders als ich erwartet hätte.
Mit diesem Manifest beenden Agonoize
das erste Kapitel ihrer Karriere und zeigen das sie die
unangefochtenen Spitze der deutschen Electroszene sind. Zurecht.
5 von 6 Punkten bekommt „Reborn in
Darkness“ von mir und für alle die Agonoize kennen und lieben eine
klare Kaufempfehlung, greift zu solang es dieses wunderschöne Stück
noch gibt.
Donnerstag, 18. Dezember 2014
VAGROND – REGRET
Releasedatum: 12.12.2014
Format: Download (Name your Price)
Nachdem ich mir in der letzten
Rezension den Zufallstreffer eigen.Welt vorgenommen habe, habe ich
auch auf Bandcamp noch etwas weiter gesucht und bin dort auf die
australische Shoegaze-Band Vagrond gestoßen, beziehungsweise hat
mich in diesem Fall das Cover neugierig gemacht.
Wenn man auf ruhig-träumerischen
Shoegaze in Überlängensongs steht und man „Les Voyages De L'Âme“
und „Souvenirs D'un Autre Monde“ von Alcest mag wird man es nicht
bereuen sich „Regret“ zu kaufen.
„Visions of Regret“ ist mit 7:41
Minuten das kürzeste Lied und leitet das Album mit Wiederholungen
und ruhigem Gesang, der stark an Neige von Alcest erinnert.. Auch die
anderen Songs tragen einen in verspielte Sphären und laden zum
träumen ein. Jedes mal kurz bevor ein Part beginnt in die Langeweile
abzudriften schafft es das Dou aber immer wieder neue Facetten
einzubauen, welche die Ermüdung während der langen Songs schon im
Ansatz unterbinden.
In Liedern wie „Longing“ oder
„Horizon“ kann es sogar passieren, dass man garnicht merkt wie
die Zeit verfliegt, dennoch sollte man versuchen gedanklich nicht zu
weit abzudriften, weil einem sonst mitunter viele kleine Einzelheiten
verloren gehen, für die sich auch mal 10 Minuten konzentriertes
Hören lohnen.
Einzig in „Left Unspoken“ wird man
etwas unsanft aus den Gedanken gerissen, während die Becken aufs
unmöglichste malträtiert werden. Insgesamt wird das Hörerlebnis
aber nicht gestört und man kann dieses Album bequem in einem Stück
durchlaufen lassen.
„Regret“ ist ein wundervoll
verspieltes Album, wenn man ihm die Möglichkeit gibt, sich voll zu
entfalten. Von mir gibt es dafür 5 von 6 Punkten und auch
Downloadverweigerer müssen nicht auf diesen Genuss verzichten, denn
eine Veröffentlichung auf CD über Self Mutilation Services ist
bereits in Planung.
Anspieltipps: „Left Unspoken“,
„Inertia“, „Horizon“
Download → https://www.vagrond1.bandcamp.com/
Samstag, 13. Dezember 2014
EIGEN.WELT – F32.
Releasedatum: 28.06.2013
Format: Download
Self-Released, Ambient/Post Black
Metal, 4 Songs
Bei der Genrebeschreibung „Post Black
Metal“ wird einigen pseudo-elitären Black Metal Puristen kräftig
das Arschloch bluten, aber soll den engstirnigen Leuten mit ihren
Szenescheuklappen dieses wunderbare Stück Musik entgehen, selbst
schuld.
Eigen.Welt ist ein noch recht junges
Projekt des würzburger Musikers Daniel Bieberstein (Rising Sunset,
Path of Devastation & Creeping Scythe) und bisher gibt es leider
auch nur das Download-Release „F32.“, dies aber mit „Name your
Price“ Zahlungsprinzip. Also bezahlt man nur so viel wie man auch
bereit ist zu zahlen und bekommt dafür die 4 Songs und ein kleines
Booklet zum ausdrucken. Der Titel „F32.“ ist das medizinische ICD
10 Kürzel für die Diagnose „Depressive Episode“ und die EP soll
die eigene Erkrankung des Musikers widerspiegeln und ein Stück weit
verarbeiten.
Die 4 Songs sind alle instrumental
gehalten und sind einfach in römischen Ziffern durchnummeriert. Im
ersten Lied wird direkt die Marschrichtung für den weiteren Verlauf
der EP vorgegeben. Das Hauptriff startet direkt ohne Intro oder
sonstige Einleitungen und melodische Keyboardsphären durchziehen den
Song, was aber noch etwas untergeht. In „II“ wird das ganze mit
einem eigenen Keyboardpart besser gelöst. Am meisten sagen mir
jedoch die letzten beiden Songs zu, weil ich in beide auch
Situationen hineininterpretieren kann, die ich selbst mehr als oft
genug erlebe. So stellt der dritte Song aus meiner Sicht die Diagnose
F32 musikalisch perfekt dar und man spürt förmlich wie die Hoffnung
auf Besserung des Gemütszustandes von der Krankheit
niedergeschlagen und von der Monotonie gnadenlos gefickt wird. „IV“
bildet dann den Abschlus und ist das schnellste Stück der EP. Es
symbolisiert für mich im ersten Teil die ruhelosen Momente des
Alltags, in denem man sich vorkommt als würde man alles auf der
Stelle schaffen und erledigen können. Diese kurzen motivierten
Momente, die sich jedoch schon sehr bald darauf wieder der Lethargie
geschlagen geben.
Ich kann jedem mit einem offenen Ohr
für neues diese EP nur wärmstens ans Herz legen und hier lohnt es
sich auch mal einen kleinen Betrag für den Download auszugeben. 4
von 6 Punkten gibt es von mir, hoffentlich wird es in Zukunft noch
mehr von eigen.Welt zu hören geben.
Zum Download →
http://www.eigenwelt.bandcamp.com/
Mittwoch, 10. Dezember 2014
YGODEH – DAWN OF THE TECHNOLOGICAL SINGULARITY
Releasedatum: 30.10.2010
Format: CD
MDD, Technical Death Metal,8 Songs
MDD, Technical Death Metal,8 Songs
Heute habe ich eine ganz besondere
„Perle“ auf meinem Tisch liegen. „Dawn of the Technological
Singularity“, die Debüt-EP der Band Ygodeh aus Litauen. Sie nennen
ihren Stil selbst Synthetic Death Metal und ich denke besser kann man
das was hier aus den Boxen springt nicht beschreiben. Das ganze
klingt nach einem Mix aus Trancecore und Technical Death Metal, was
funktionieren kann, wenn man es richtig angeht.
Direkt im Intro werden einem die
technisch sehr hochwertigen und schnellen Gitarren nahezu um die
Ohren geschmissen, bis man sich kurz nach der Hälfte denkt „Wer
hat denn jetzt das Programm gewechselt?“, denn ab da hört es sich
an als wäre man in einem schlechten Technoclub. Die Formel „erst
etwas Metal, dann Trance“ wird im Großteil der Songs konsequent
durchgeführt und noch um eine Komponente erweitert. Sänger Feka
grummelt sich in hoher Geschwindigkeit durch die Songs, so das er
wohl ohne die Instrumentalparts bei den Aufnahmen ersticken würde.
Nachdem „Lord of Rays (dedicated to N. Tesla)“ und „The Red
Plague“ eher unspektakulär vorbeirattern kommt mit „Before the
skies are painted black“ und „Matrix Cracked“ ein Doppelpack,
die diesen seltsamen Genremix endlich ordentlich rüberbringen. Beide
Stile perfekt aufinander abgestimmt gemischt, kein verwirrendes
Pendeln zwischen beidem, jedenfalls bis zum extrem schlecht
eingesetzten Fade out von „Matrix Cracked“. „Misery Index“
rauscht noch im Hightempo am Hörer vorbei und „Tilting at
Windmills“ entlässt uns endlich aus der 25 miütigen musikalischen
Irrfahrt.
Auf diesem Erstlingswerk hören wir
sehr oft wie seltsame Mixturen aus verschiedenen Genres schiefgehen
können, aber in wenigen guten Momenten auch wie eben dieser Mix
durchaus funktionieren kann. Aber für diese 2 Lieder lohnt sich die
Anschaffung dieser CD nicht wirklich, spart das Geld, kauft was
anständiges. 2 von 6 Punkten und das gute Gefühl, dass ich dafür
kein Geld ausgeben musste sind mir die EP wert.
Anspieltipps: „Before the skies are
painted black“ und „Matrix Cracked“
Samstag, 6. Dezember 2014
STONEMAN – HUMAN HATER
Release: 26.11.2010
Format: CD
Twilight Zone Records, Industrial Metal, 11 Songs
Twilight Zone Records, Industrial Metal, 11 Songs
Wenn man an schweizer Metalbands denkt,
wer kommt einem da in den Sinn? Celtic Frost, Eluvetie und Samael
werden einige sagen. Schaut man allerdings etwas über den bekannten
Tellerrand stößt man unweigerlich auf die Industrial Metal
Formation namens Stoneman. Da ich die Band allerdings bis auf „Human
Hater“ noch nicht kenne, kann ich hier nur trockene Fakten als
Eckdaten bringen: 2004 von Sänger Mikki Chixx und Schlagzeuger Rico
H. Gegründet. Das erste Album „Sex. Drugs. Murder.“ wurde 2006
veröffentlicht und ein Jahr später folgte schon „How to spell
Heroin“. Nach dem hier vorliegenden Werk „Human Hater“ dauerte
es nun noch weitere 4 Jahre bis dieses Jahr der Nachfolger und Platz
4 der deutschen Alternative Charts „Goldmarie“ erschien.
Doch nun zu „Human Hater“ und wie
der Titel bereits erahnen lässt punktet das Werk ncht gerade mit
übertriebener Lebensfreude. „White Star“ stellt hier den
gelungenen Auftakt dar, in dem die Band direkt von Anfang an
schonungslos die Marschrichtung bestimmt. Weiter geht es über einen
der vielen misanthropischen Ohrwürmer „I hope you all die soon“
und dem stärker elektronisch wirkendem „Zombie Zoo“, in welchem
niemand geringeres als Wednesday 13 einige Gesangparts übernimmt.
Während dann „Trail of Destruction“ einen melodiöseren
Einschlag zeigt geht es im Titeltrack schon wieder hart nach vorn.
Diesen „mitten in die Fresse“ Style führen auch Songs wie „Built
of Anger“ und „Kendra comes“, welches auch durch Einsätze
verschiedener Gesangsstile mein absoluter Favorit auf der Scheibe
ist, erbarmungslos weiter. Lediglich „Sugar Mama“ und „Let the
Beast come in“ lassen durch ewige Wiederholungen Müdigkeit
aufkommen, fallen aber musikalisch nicht weit hinter die anderen
Songs zurück. Den Abschluss dieses misanthropischen Höllenritts
bildet „No sweet November“ welches fast schon balladesk ist und
mit Hilfe von van Velvet (als Songwriter unter anderem schon für
Falco, Joachim Witt und Die Prinzen aktiv gewesen) verfeinert wurde.
„Human Hater“ ist trotz kleinerer
Schwachstellen ein erstklassiges Album, dem leider zu wenig Beachtung
geschenkt wurde und ich war selten glücklicher über so einen
Zufallsfund. So gibt es hierfür 4 von 6 Punkten und eine klare
Kaufempfehlung.
Anspieltipps: „Hope you all die
soon“, „Zombie Zoo“, „Trail of Destruction“, „Kendra
comes“
Mittwoch, 3. Dezember 2014
OST+FRONT - FREUNDSCHAFT
Releasedatum: 28.11.2014
Format: CD im Digipack (2
Covervarianten)
Out of Line, NDH/Industrial Rock, 8
Songs
Nach der „Liebeslied“ Single wurde
am Freitag von Ost+Front die nächste Auskopplung aus ihrem zweiten
Album „Olympia“ veröffentlicht. Diese EP bestehend aus dem
Titelsong „Freundschaft“, 2 neu arrangierten Demoversionen und 5
Remixes von Songs aus dem, Anfang des Jahres erschienenen, zweiten
Albums ist – wie schon die „Bitte schlag mich“ EP – mit einem
weißen und einem schwarzen Cover erhältlich und für die
unentschlossenen (wie mich) gibt es auch beide im Set mit einem
T-Shirt. Bis auf die Farbgebung des Covers sind beide Versionen aber
vollkommen identisch, also entgeht keinem etwas wenn man nur eine von
beiden kauft.
Den Anfang macht einer der stärksten
„Olympia“ Songs, nämlich „Freundschaft“, in dem der Fund von
tausenden Kapseln mit pulverisierten Föten und Babys aus China in
Südkorea, die als Allheilmittel und zur Potenzsteigerung verkauft
wurden, thematisiert wird.
Weiter geht es mit dem einzigen
wirklich neuen Lied, „Wanderlust“, welches bisher unvollendet
noch auf Herrmann Ostfronts Festplatte schlummerte. Musikalisch
überzeugt das neue Stück auf ganzer Linie, nur textlich steht es
hinter den Erwartungen noch etwas zurück. Bereits vor ein paar
Jahren wurde eine frühe Demoversion von „Tschernobyl“ auf
MySpace hochgeladen und nun hat es der Song endlich auf CD geschafft.
Da ich die Demoversion nicht kenne, kann ich hier leider keine
Vergleiche zwischen den beiden stellen, aber für viele Fans wird
„Tschernobyl“ sicher das Highlight und der entscheidende
Kaufgrund der EP sein, weil es nicht nur durch seinen tiefschwarzen
Humor begeistert.
Die allesamt sehr gelungenen Remixe von
den Bands Lord of the (L)ost, Heimatærde, Forgotten Sunrise, Tanzwut
und Heldmaschine runden die CD nicht nur ab, ein paar davon sind
sogar eingängiger als die originalen Lieder. So ist zum Beispiel
„Sonne, Mond und Todesstern (Remix by Lord of the Ost)“
druckvoller als die Albumversion, Liebeslied (Heldmaschine Remix)“
bearbeitet unter anderem das doch sehr unästhetisch gebrüllte
„Facefuck“ und „Perfekt (Tanzwut Remix)“ ist stärker
indutriallastig.
Am meisten beeindruckt mich, als Fan
von Noise, Dark Ambient und experimentellen Industrial, der „Anders
(Ständ Remix by Forgotten Sunrise)“, welcher meiner Meinung nach
ruhig noch etwas destruktiver ausfallen könnte, aber für Leute die
mit der Art Musik noch nicht vertraut sind hat man hier eine gesunde
Mischung gefunden.
Über die zukünftige Entwicklung der
Band sagt diese EP zwar wirklich sehr wenig aus, aber es wird nochmal
verdeutlicht nochmal das Ost+Front keine Eintagsfliege ist und sicher
noch viel vor hat. Ost+Front werden uns also durchaus noch ein paar
Jahre erhalten bleiben, ob man will oder nicht, denn polarisieren
werden sie immer.
So bekommt „Freundschaft“ 4 von 6
Punkten und einen Dank dafür, dass man mich so auf Forgotten Sunrise
aufmerksam gemacht hat.
Anspieltipps: „Freundschaft“;
„Tschernobyl“, „Feuer und Eisen (Aneto Remix By Heimatærde)“,
„Anders (Ständ Remix by Forgotten Sunrise)“ & „Sonne, Mond
und Todesstern (Remix by Lord of the Ost)“
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