Out of Line, EBM, 14 Songs (+ 5 Bonus)
Etwas über ein Jahr ist es nun her,
dass Chris L. (Agonoize, ex-Ost+Front) bekannt gab ein neues
EBM-Projekt auf die Beine gestellt zu haben und nach einigen
interessanten Songschnippseln, welche über das Jahr veröffentlicht
wurden, kann man nun endlich das fertige Produkt in den Händen
halten.
Den Einstieg bildet der Track
„Lebenslauf“, welches für einen Opener nicht besser sein könnte
und mit seinen netten Effekten im Hintergrund lässt es für den Rest
des Albums Großes erwarten. Unter den vorab veröffentlichten Songs
war „Tokio“ derjenige, der am häufigsten bei mir lief. Die
japanischen Schlagwörter sind ein tolles stylistisches Mittel und
wer kennt nicht dieses Gefühl wenn man sich in eine fremde, weit
entfernte Stadt verliebt hat?
Bevor es an den eindrucksvollen
Titelsong „Klangkörper“ geht, erweist man uns „Concept of
Hate“ noch die Ehre und „Unter deiner Haut“ verwandelt die
Tanzfläche in ein Trümmerfeld.
„Hate Anthem“ war ja schon in
seiner Rohform ein erstklassiger Kracher, aber die fertige Fassung
fegt alles hinfort. „Deine Augen“ und vor allem „Erotik
(F.Alco.hol Version)“ bestechen mit wummernden Bässen und der
einen oder anderen Überraschung, die Versionsbezeichnung spricht
fast schon Bände.
Alles was man sich für einen EBM-Track
wünscht vereinigt „Alles oder nichts“ in sich, auch wenn es für
die Anmerkung „instrumental“ erstaunlich viel Text enthält. Mit
„Wahrer Glaube“ greift Chris wieder zu schonungslos ehrlichen
Worten, ein Gänsehautsong, in dessen Refrain man sich direkt beim
ersten Hören verliebt, während „Koma“ ein Song ist, der gerade
in dieser Zeit die richtigen Worte in die Welt hinaus bläst. Nachdem
uns der „Arschlochsong“ zeigt wie befreit es sich als Arschloch
lebt, spricht sich „V1s1ob1bl1ophob1a“ erneut gegen den Zeitgeist
aus, untermalt von erneut recht experimenteller Musik. Den Abschluss
der Haupt-CD bildet die bandeigene Hymne „Sexorcist“, wieder mit
erstklassigen Synthiespielereien.
Ich bin sehr froh, dass es die Bonus CD
gibt, denn diese 5 Songs sind einfach zu genial um sie länger als
nötig vor der Öffentlichkeit zu verstecken, von „smackdown“,
über das wohl abwechslungsreichste Stück des Albums - „Where
Darkness falls“, am „Phönix“ vorbei bis zu „Life is a
bitch“, dem Motivationssong des Jahres bekommt man hier nochmal
alles geboten, was das Herz begehrt und dank „Unite“ gibt es als
allerletztes einen fetten Stampfer.
Fazit:
Klangzauberer Gunnar Kreuz und der
hemmungslose Vokalakrobat Chris L. legen mit ihrem ersten gemeinsamen
Output das beste Electro-Album, welches ich dieses Jahr hören
durfte, hin. „Klangkörper“ ist Erotic Body Music in Reinkultur,
was anderes kann man dazu nicht sagen.
Im März 2016 wird die erste EP
erscheinen, ich bin gespannt ob The Sexorcist weiterhin diese
Spitzenklasse halten können.
Punkte: 6/6
Anspieltipps: Tokio, Koma, Wahrer
Glaube, When Darkness falls, Life is a bitch
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