Samstag, 12. Dezember 2015

THE SEXORCIST - KLANGKÖRPER

Releasedatum: 27.11.2015
Format: Digipak CD
Out of Line, EBM, 14 Songs (+ 5 Bonus)

Etwas über ein Jahr ist es nun her, dass Chris L. (Agonoize, ex-Ost+Front) bekannt gab ein neues EBM-Projekt auf die Beine gestellt zu haben und nach einigen interessanten Songschnippseln, welche über das Jahr veröffentlicht wurden, kann man nun endlich das fertige Produkt in den Händen halten.

Den Einstieg bildet der Track „Lebenslauf“, welches für einen Opener nicht besser sein könnte und mit seinen netten Effekten im Hintergrund lässt es für den Rest des Albums Großes erwarten. Unter den vorab veröffentlichten Songs war „Tokio“ derjenige, der am häufigsten bei mir lief. Die japanischen Schlagwörter sind ein tolles stylistisches Mittel und wer kennt nicht dieses Gefühl wenn man sich in eine fremde, weit entfernte Stadt verliebt hat?
Bevor es an den eindrucksvollen Titelsong „Klangkörper“ geht, erweist man uns „Concept of Hate“ noch die Ehre und „Unter deiner Haut“ verwandelt die Tanzfläche in ein Trümmerfeld.
„Hate Anthem“ war ja schon in seiner Rohform ein erstklassiger Kracher, aber die fertige Fassung fegt alles hinfort. „Deine Augen“ und vor allem „Erotik (F.Alco.hol Version)“ bestechen mit wummernden Bässen und der einen oder anderen Überraschung, die Versionsbezeichnung spricht fast schon Bände.
Alles was man sich für einen EBM-Track wünscht vereinigt „Alles oder nichts“ in sich, auch wenn es für die Anmerkung „instrumental“ erstaunlich viel Text enthält. Mit „Wahrer Glaube“ greift Chris wieder zu schonungslos ehrlichen Worten, ein Gänsehautsong, in dessen Refrain man sich direkt beim ersten Hören verliebt, während „Koma“ ein Song ist, der gerade in dieser Zeit die richtigen Worte in die Welt hinaus bläst. Nachdem uns der „Arschlochsong“ zeigt wie befreit es sich als Arschloch lebt, spricht sich „V1s1ob1bl1ophob1a“ erneut gegen den Zeitgeist aus, untermalt von erneut recht experimenteller Musik. Den Abschluss der Haupt-CD bildet die bandeigene Hymne „Sexorcist“, wieder mit erstklassigen Synthiespielereien.
Ich bin sehr froh, dass es die Bonus CD gibt, denn diese 5 Songs sind einfach zu genial um sie länger als nötig vor der Öffentlichkeit zu verstecken, von „smackdown“, über das wohl abwechslungsreichste Stück des Albums - „Where Darkness falls“, am „Phönix“ vorbei bis zu „Life is a bitch“, dem Motivationssong des Jahres bekommt man hier nochmal alles geboten, was das Herz begehrt und dank „Unite“ gibt es als allerletztes einen fetten Stampfer.

Fazit:
Klangzauberer Gunnar Kreuz und der hemmungslose Vokalakrobat Chris L. legen mit ihrem ersten gemeinsamen Output das beste Electro-Album, welches ich dieses Jahr hören durfte, hin. „Klangkörper“ ist Erotic Body Music in Reinkultur, was anderes kann man dazu nicht sagen.
Im März 2016 wird die erste EP erscheinen, ich bin gespannt ob The Sexorcist weiterhin diese Spitzenklasse halten können.

Punkte: 6/6

Anspieltipps: Tokio, Koma, Wahrer Glaube, When Darkness falls, Life is a bitch

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