Mittwoch, 2. September 2015

MOTÖRHEAD - BAD MAGIC

Releasedatum: 28.08.2015
Formate: CD (Jewelcase & Ecolbook), LP
UDR Music, Hard Rock, 13 Songs

2 Jahre ist das Vorgängeralbum „Aftershock“ erst alt und trotzdem kommt einem die Zeit bis heute wie eine Ewigkeit vor. Viele Meldungen über Verschlechterungen von Lemmys Gesundheitszustand und Konzertabbrüche ließen die Fans immer wieder um ihr Ikone bangen. Entwarnung gibt es zwar noch nicht, aber das mittlerweile 23. Studioalbum in 40 Jahren Bandgeschichte.

Das ganze Album zeigt, dass die alten Herren nichts verlernt haben. In ordentlichem Tempo, dem gewohnt eingängigen Riffing und kompromisslos knurrendem Bass peitschen die Songs aus den Boxen. Auch wenn Lemmys Stimme nichtmehr so frisch ist wie zu Anfangstagen, aber das markante Gebrumme wird ihm wohl nie vergehen. Auch der Blues bleibt der Band erhalten, wie man am grandiosen „Fire Storm Hotel“ hören kann. Eine Reminiszenz an die alte Blütezeit ist auch das Drumintro zu „Shoot out all of your Lights“, jeder Fan sollte dabei einfach an „Overkill“ denken.
Nochmal eine Portion Heavyness und Tempo legen „The Devil“ und „Electricity“ drauf, allerdings fegen diese Songs auch ziemlich schnell vorüber. Aufhorchen lassen einem allerdings die kratzigen Töne in „Evil Eye“. Über die Sinnigkeit dieses Kunstgriffs lässt sich jedenfalls streiten. Motörhead können allerdings auch emotional: „Till the End“ schafft mit seinen ausnahmsweise mal klaren Gitarrenmelodien, das für den Song wichtige Feeling aufkommen zu lassen und es ist auch angenehm einen gefühlvollen Lemmy singen zu hören.
Doch lang bleibt es nicht so ruhig, denn in „Choking on your Screams“ und „When the Sky comes looking for you“ ändert sich die Marschrichtung um 180°. Aggressiv und sehr offensiv dröhnen die Riffs und Stimme in diesen Songs, was deutlich die Hoffnungen auf eine längere Zukunft der Band weckt. Den Abschluss von „Bad Magic“ bildet das grandiose Cover des Rolling Stones Klassikers „Sympathy for the Devil“. Wieso kommt es erst jetzt dazu? Wenn der Song zu einer Band passt dann ja wohl Motörhead.

Viele Worte muss man zu einem Motörhead Album ja generell nicht verlieren, sie bleiben sich selbst auch im hohen Alter treu, die alten Fans werden es lieben, wer vorher nichts mit der Band anfangen konnte wird sich auch hiermit nicht anfreunden können. Es ist kein neuer Meilenstein, aber deutlich in der oberen Riege der Motörhead-Alben anzusiedeln, dafür vergebe ich gutem Gewissens 5 von 6 Punkten.

Anspieltipps: Thunder & Lightning, Fire Storm Hotel, Choking on your Screams 

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