Formate: CD (Jewelcase & Ecolbook),
LP
UDR Music, Hard Rock, 13 Songs
2 Jahre ist das Vorgängeralbum
„Aftershock“ erst alt und trotzdem kommt einem die Zeit bis heute
wie eine Ewigkeit vor. Viele Meldungen über Verschlechterungen von
Lemmys Gesundheitszustand und Konzertabbrüche ließen die Fans immer
wieder um ihr Ikone bangen. Entwarnung gibt es zwar noch nicht, aber
das mittlerweile 23. Studioalbum in 40 Jahren Bandgeschichte.
Das ganze Album zeigt, dass die alten
Herren nichts verlernt haben. In ordentlichem Tempo, dem gewohnt
eingängigen Riffing und kompromisslos knurrendem Bass peitschen die
Songs aus den Boxen. Auch wenn Lemmys Stimme nichtmehr so frisch ist
wie zu Anfangstagen, aber das markante Gebrumme wird ihm wohl nie
vergehen. Auch der Blues bleibt der Band erhalten, wie man am
grandiosen „Fire Storm Hotel“ hören kann. Eine Reminiszenz an
die alte Blütezeit ist auch das Drumintro zu „Shoot out all of
your Lights“, jeder Fan sollte dabei einfach an „Overkill“
denken.
Nochmal eine Portion Heavyness und
Tempo legen „The Devil“ und „Electricity“ drauf, allerdings
fegen diese Songs auch ziemlich schnell vorüber. Aufhorchen lassen
einem allerdings die kratzigen Töne in „Evil Eye“. Über die
Sinnigkeit dieses Kunstgriffs lässt sich jedenfalls streiten.
Motörhead können allerdings auch emotional: „Till the End“
schafft mit seinen ausnahmsweise mal klaren Gitarrenmelodien, das für
den Song wichtige Feeling aufkommen zu lassen und es ist auch
angenehm einen gefühlvollen Lemmy singen zu hören.
Doch lang bleibt es nicht so ruhig,
denn in „Choking on your Screams“ und „When the Sky comes
looking for you“ ändert sich die Marschrichtung um 180°.
Aggressiv und sehr offensiv dröhnen die Riffs und Stimme in diesen
Songs, was deutlich die Hoffnungen auf eine längere Zukunft der Band
weckt. Den Abschluss von „Bad Magic“ bildet das grandiose Cover
des Rolling Stones Klassikers „Sympathy for the Devil“. Wieso
kommt es erst jetzt dazu? Wenn der Song zu einer Band passt dann ja
wohl Motörhead.
Viele Worte muss man zu einem Motörhead
Album ja generell nicht verlieren, sie bleiben sich selbst auch im
hohen Alter treu, die alten Fans werden es lieben, wer vorher nichts
mit der Band anfangen konnte wird sich auch hiermit nicht anfreunden
können. Es ist kein neuer Meilenstein, aber deutlich in der oberen
Riege der Motörhead-Alben anzusiedeln, dafür vergebe ich gutem
Gewissens 5 von 6 Punkten.
Anspieltipps: Thunder & Lightning,
Fire Storm Hotel, Choking on your Screams
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