Mittwoch, 21. Januar 2015

DAGOR – BLACK CLOUDS

Release: 2003
Format: CD
Self-Released, Black Metal, 8 Songs

Heute gibt es einen Beitrag aus der Rubrik „Das kommt dabei raus, wenn man blind CD-Pakete auf ebay ersteigert“. In diesen Paketen sind für gewöhnlich 1-2 gute Alben dabei, man soll das ja kaufen wollen. Der Rest ist dann aber meist Mist, den der Käufer sonst nirgendwo los wird und damit kommen wir auch schon direkt zu dieser CD.

„Remember your Ancestors Remember your Nature“ steht im Booklet und ich bin mir sicher die Vorfahren werden jedes mal, wenn jemand das Album abspielt, im Grab rotiern.
In „Warmachine“ wird man direkt und ohne Umschweife mit verschiedenen Sampleeinspielern aufs Schlachtfeld geschickt, aber Black Metal ist nunmal Krieg, da muss man durch. Genauso wie man durch die fast zur Unkenntlichkeit verrauschte Musik von Dagor hindurch muss. Wirklich jeder Ansatz von musikalischem Können der Instrumentalisten wird von unerträglichem Rauschen zerstört, welches einsetzt sobald mehr als 2 Töne gleichzeitig zu hören sind. Klar werden mir da einige auf's Dach steigen von wegen „Black Metal muss roh sein, da darf's auch mal Rauschen und krachen. Hochpoliertes ist Dreck“ und da stimm ich den Leuten grundsätzlich ja auch zu, aber es sollte schon zur Musik passen. Wenn man, wie Dagor, versucht auch ein paar MeloDeath Anleihen einzubringen sollten die schon sauber hörbar sein und nicht um Soundbrei verschmelzen.
„Vampires Desire“ macht das ganze auch nicht wirklich besser. Nein, es wird sogar noch schlecht klingender Klargesang reingemischt. Wem sein Gehör wichtig ist, der sollte bei Möglichkeit auch das nächste Lied, namens „Schnitter“ überspringen, denn gerade das Ende ist zerstörerisch (und das nicht im positiven Sinne).
Was kommt denn da um die Ecke? Etwas ruhiges? Entspannung? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Es hält aber auch nicht sonderlich lang an, schon nach der Hälfte von „Wish“ geht es gewohnt knüppelnd weiter. Wie auch schon die vorhergehenden Lieder hat auch die „Black Clouds“ Trilogie oft gute Ansätze, welche aber auch nicht wirklich durchdringen und von der miesen Qualität des Albums ablenken können. Den Abschluss bildet „Soulless“ und ist wohl darauf ausgelegt nochmal in Grund und Boden zu schlagen.

Wirkliche Freude kommt hier so gut wie nie auf. Es gibt zwar die paar Momente in denen man einen Lichtblick in form eines richtig guten Riffs hat, aber Spaß macht es keinesfalls sich hier durchzuhören. Die „Great Beasts of War“, wie sie sich in Runenschrift auf dem Cover nennen, haben den Krieg gegen meine Ohren gewonnen. Deshalb gibt es für die wohl längsten 37 Minuten meines Lebens nur 2 von 6 Punkten und ich schnapp mir erstmal eine Ladung Kopfschmerztabletten.

Anspieltipps: Lasst es bleiben oder hört es komplett. Die wenigen Perlen sind es vielleicht wert.

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