Releasedatum: 14.11.2014
Formate: CD (Digipack), Doppel-LP
Formate: CD (Digipack), Doppel-LP
Universal, Industrial Rock, 11 Songs
Silent so long – man hätte keinen
passenderen Titel für das erste Album von Richard Z. Kruspes
Zweitband Emigrate seit 7 Jahren wählen können. Um das Comeback
gebührend zu feiern wurde hier eine ganze Reihe namhafter
Gastsänger/innen eingeladen ihren Teil zum Album beizutragen und
auch wenn 6 der 11 Songs Featurebeiträge sind ist jeder Song für
sich und das Album insgesamt noch unverkennbar Emigrate und verkommt
nicht zu einem bunt zusammengewürfelten Sampler.
Eröffnet wird das Album mit der
Vorab-Single „Eat you alive“, ein rockiger Ohrwurm welcher durch
den Duettpartner Frank Dellè (Seeed) eine funkige Note bekommt.
Weiter geht’s ins amerikanische Nachtleben, „Get Down“ ist
eine kühle Elektronummer mit durchschlagenden Beat und als Highlight
gibt es obendrauf noch die, wie für dieses Ambiente geschaffene,
Stimme von Peaches und der einzige Negativpunkt hierbei ist, dass der
Rockpart am Ende ruhig etwas länger ausfallen könnte.
Schon bei den ersten Schlagzeugtönen
auf „Rock City“ wird klar, dass nur einer als Sänger für diesen
dreckigen Rocksong in Frage kommt. Niemand geringeres als Lemmy
Kilmister (Motörhead) gibt sich hier die Ehre und damit ist die
Ansammlung der hochkarätigen Gäste noch nicht erschöpft, so kommt
die Hommage an Led Zeppelin „Hypothetical“ in einem stark
elektronischen Gewand daher, dass auch Marilyn Manson nicht besser
hinbekommen hätte, welcher bei diesem Stück den Gesang übernimmt.
Weiter geht es mit 4 Songs
Emigrate-pur, nur Richard und seine Band. Die Songs „Rainbow“ und
„Born on my own“ stellen für mich die größten Highlights des
Albums dar, gerade letzterer dessen Strophen ruhig und
selbstreflektierend führen, bis der Refrain herausbricht. Das
Doppelpack „Giving up“ und „My Pleasure“ zieht das Tempo
darauf aber wieder ordentlich an und klingen wie die aufpolierte
Essenz des selbstbetitelten Erstlingswerks.
Den Abschluss des Albums bilden „Happy
Times“ im Duett mit Margaux Bossieux und wieder verstärkt
elektronischer, „Faust“ als rockender Übergang und letztendlich
der Titeltrack „Silent so long“, in welchem Jonathan Davis von
Korn beim Gesang aushilft.
Ohne das Debütalbum schlecht reden zu
wollen, kann man hier sagen, dass sich in den 7 Jahren doch einiges
verbessert hat. Die Songs sind eigenständiger, Richard hat sich
gesanglich sehr weiterentwickelt und ich bin gespannt wie das nächste
Album wird (Gerüchten zufolge soll das auch noch dieses Jahr
erscheinen). Bis auf minimale Aussetzer bieten Emigrate hier ein
erstklassiges Album und für mich eins von zwei komplett unerwarteten
Comebacks, was mir 5 von 6 Punkten wert ist.
Anspieltipps: „Eat you alive“,
„Rock City“, „Hypothetical“, „Rainbow“, „Born on my
own“
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