Mittwoch, 15. Juli 2015

AETHER - ALTAR

Releasedatum: 21.04.2015
Formate: Download, Tape
Negation Records, Lo-Fi/Black Metal, 2 Songs

Heute begebe ich mich mal wieder etwas in den Untergrund, nämlich zu einem recht interessanten Ein-Mann Projekt aus München, auf das ich durch eine Seite, auf der sich viele der allseits bekannten erzkonservativen Black Metal Fans herumtummeln, gestoßen bin. Dort wurde das Projekt Aether mit allen Mitteln der Kleingeister zunichte geredet. Grund genug für mich, da mal ein Ohr zu riskieren.
Da „Altar“ mit knapp 20 Minuten doch recht kurz ausgefallen ist gibt es das Tape schon für vergleichsweise günstige 4€ und den Download auf Bandcamp entweder gratis oder für einen beliebigen Preis, den man bereit ist zu zahlen.

Die beiden Songs (ohne Titel, simpel in römischen Zahlen durchnummeriert) sind im wesentlichen ambiente Soundscapes bestehend aus Verzerrungen und Rückkopplungen angereichert mit leichten Keyboardtönen. Es wird ebenfalls leicht mit dem Noise-Genre geliebäugelt, allerdings bekommt der Krach nie so viel Zuneigung, dass man von „Anti-Musik“ sprechen kann, wie sie reine Noise-Künstler herstellen und ich denke auch nicht, dass das hier das Ziel gewesen wäre.
Der Fokus liegt hier auf der dichten Atmosphäre, das repetitive flirren der Gitarren im Hintergrund und dem betonten Minimalismus.
Leider wirken einige der Noise-Elemente im zweiten Lied doch ein wenig zu arg gewollt und fehl am Platz, ich denke man sollte sich da entscheiden ob man anmutige Soundscapes im Ambientstil erschaffen will oder ob dem Chaos freien Lauf lässt, anstatt etwas halb gemischtes aus beiden Möglichkeiten zu basteln.

„Altar“ ist in meinen Augen ein gutes Stück Lo-Fi Musik mit gelungenen Ansätzen die man auch in Zukunft weiter verfolgen sollte, aber im Moment wirkt dieses kleine Werk doch noch etwas verloren. Deshalb hierfür erstmal nur 3 von 6 Punkten, aber behaltet Aether im Blick, ich bin mir sicher das sich hier noch einiges entwickeln wird.
Wer das volle Ausmaß des Kunstprojektes Aether erleben will sollte aber auch unbedingt auf die anderen Kanäle (Facebook und co.) acht geben, denn die Musik wird nur ein Bruchteil des Gesamtkunstwerkes sein.

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