Mittwoch, 1. Juli 2015

GORILLA RODEO - THE LONG WAY HOME

Release: Mai 2011
Format: CD
Self-Released, Ska-Punk, 10 Songs

Aufgrund der Tatsache, dass Gorilla Rodeo mit ihrem neuen Album „King of the Cake-Fight“ in die Top Ten der Amazon Metal-Charts gestiegen sind, dachte ich mir, dass es dann nicht so verkehrt sein kann wenn ich diese Band ebenfalls hier rezensiere. Da ich aber besagtes Album selbst noch nicht besitze geht es heute um den Vorgänger „The Long Way Home“.

Vorab möchte ich noch anmerken, dass die Genrebezeichnung Ska-Punk der Musik nicht ganz gerecht wird. Aber wie kategorisiert man ein Album das sich nicht kategorisieren lassen will? Hier wird von Ska, über Country, Polka und Swing alles wild vermischt und viel besser umgesetzt als man es sich vorstellen kann.

Der Opener „The Long Way“ stellt direkt eine gelungene Einleitung in einen Abend mit Gorilla Rodeo dar, dank dieser recht unpopulären Art des Intros kann man selbst daheim vor der heimischen Anlage doch schon ganz nah an Konzertfeeling kommen.
Es folgt schon der erste Kracher des Albums, nämlich „Capricorn“, ein Stück in das ich mich vom ersten Ton an verliebt habe. Animierende Bassspuren, die Bläserfraktion wird erstklassig eingebunden, ein perfektes Lied zum mitsingen, tanzen und feiern. Die raue Stimme vom Sänger Daniel Feith gibt dem Ganzen nochmal extra Würze.

Allerdings gibt es nicht nur Partysongs zu hören, es wird von Zeit zu Zeit auch ziemlich emotional. Im melancholischen „Limbo“ geht es zum Beispiel um eine zum scheitern veruteilte Beziehung, aber dennoch haben wir es hier mit einem Ohrwurm zu tun, der ewig hängen bleibt und wer geht bitteschön nicht mit wenn im Refrain noch einmal alles an Gefühlen losgelassen wird?
Nachdem man die Gänsehaut aus „Limbo“ und „Lonesome Road“ abgelegt hat zieht einem „...and the Devil may care“ sofort wieder hoch. Eine Keyboardpassage in die man sich einfach nur verlieben kann, das Schlagzeug spielt zum Marsch auf und das Lied baut sich weiter zu einem wunderschönen Stück Musik auf, welches später auch noch leicht in den Samba übergeht.
Im weiteren Albumverlauf trifft man außerdem noch auf erstklassige Bluesrocker („Hell of a Lady“) und auf ausgelassene Dorffeststimmung („Follow the Fool“). Mit „Home“ kommen wir nach etwas über 45 Minuten Spielzeit zum Ende, in dem nocheinmal die Melodie des Openers fortgesetzt wird. Das macht das Album zu einer runden Sache und bringt es zu einem gelungenen Abschluss.

Gorilla Rodeo lieferten hier ein Album ab, welches perfekt zur warmen Jahreszeit passt und einem trotz emotionaler Phasen mit richtig guter Laune zurücklässt. Dafür haben sie sich 5 von 6 Punkten verdient und wenn man sich vor Genrevielfalt nicht verschließt, ist Gorilla Rodeo genau das richtige für heiße Sommerabende.

Anspieltipps: Capricorn, Limbo, ...and the Devil may care, Follow the Fool

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