Format: CD
Self-Released, Ska-Punk, 10 Songs
Self-Released, Ska-Punk, 10 Songs
Aufgrund der Tatsache, dass Gorilla
Rodeo mit ihrem neuen Album „King of the Cake-Fight“ in die Top
Ten der Amazon Metal-Charts gestiegen sind, dachte ich mir, dass es
dann nicht so verkehrt sein kann wenn ich diese Band ebenfalls hier
rezensiere. Da ich aber besagtes Album selbst noch nicht besitze geht
es heute um den Vorgänger „The Long Way Home“.
Vorab möchte ich noch anmerken, dass
die Genrebezeichnung Ska-Punk der Musik nicht ganz gerecht wird. Aber
wie kategorisiert man ein Album das sich nicht kategorisieren lassen
will? Hier wird von Ska, über Country, Polka und Swing alles wild
vermischt und viel besser umgesetzt als man es sich vorstellen kann.
Der Opener „The Long Way“ stellt
direkt eine gelungene Einleitung in einen Abend mit Gorilla Rodeo
dar, dank dieser recht unpopulären Art des Intros kann man selbst
daheim vor der heimischen Anlage doch schon ganz nah an
Konzertfeeling kommen.
Es folgt schon der erste Kracher des
Albums, nämlich „Capricorn“, ein Stück in das ich mich vom
ersten Ton an verliebt habe. Animierende Bassspuren, die
Bläserfraktion wird erstklassig eingebunden, ein perfektes Lied zum
mitsingen, tanzen und feiern. Die raue Stimme vom Sänger Daniel
Feith gibt dem Ganzen nochmal extra Würze.
Allerdings gibt es nicht nur Partysongs
zu hören, es wird von Zeit zu Zeit auch ziemlich emotional. Im
melancholischen „Limbo“ geht es zum Beispiel um eine zum
scheitern veruteilte Beziehung, aber dennoch haben wir es hier mit
einem Ohrwurm zu tun, der ewig hängen bleibt und wer geht bitteschön
nicht mit wenn im Refrain noch einmal alles an Gefühlen losgelassen
wird?
Nachdem man die Gänsehaut aus „Limbo“
und „Lonesome Road“ abgelegt hat zieht einem „...and the Devil
may care“ sofort wieder hoch. Eine Keyboardpassage in die man sich
einfach nur verlieben kann, das Schlagzeug spielt zum Marsch auf und
das Lied baut sich weiter zu einem wunderschönen Stück Musik auf,
welches später auch noch leicht in den Samba übergeht.
Im weiteren Albumverlauf trifft man
außerdem noch auf erstklassige Bluesrocker („Hell of a Lady“)
und auf ausgelassene Dorffeststimmung („Follow the Fool“). Mit
„Home“ kommen wir nach etwas über 45 Minuten Spielzeit zum Ende,
in dem nocheinmal die Melodie des Openers fortgesetzt wird. Das macht
das Album zu einer runden Sache und bringt es zu einem gelungenen
Abschluss.
Gorilla Rodeo lieferten hier ein Album
ab, welches perfekt zur warmen Jahreszeit passt und einem trotz
emotionaler Phasen mit richtig guter Laune zurücklässt. Dafür
haben sie sich 5 von 6 Punkten verdient und wenn man sich vor
Genrevielfalt nicht verschließt, ist Gorilla Rodeo genau das
richtige für heiße Sommerabende.
Anspieltipps: Capricorn, Limbo, ...and
the Devil may care, Follow the Fool
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