Formate: CD, LP, Tape
Self-Released, Elektro-Punk, 9 Songs
Self-Released, Elektro-Punk, 9 Songs
Lange Zeit war es, was
Veröffentlichungen angeht, still um die berühmt-berüchtigte
hessische Punkband Mono für Alle!, aber 2015 melden sie sich zurück.
Zunächst zwar „nur“ mit dem hier vorliegenden Live-Album, aber
ein reguläres Album ist für dieses Jahr auch noch in Planung.
Dieses mal ist die Band allerdings
etwas von ihrem sonstigen Free-Download-Prinzip abgewichen, dafür
gibt es aber das Album auf allen noch gängigen Formaten. Zwar sind
die LPs auf unbestimmte Zeit verschoben, weil das Presswerk auf sich
warten lässt, aber die meisten Hörer werden mittlerweile die Tapes
oder CDs hören können.
Ganz dem Titel entsprechend wurde bei
dieser CD alles selbst gemacht, von der Konzertorganisation bis zur
Aufnahme der Songs direkt über das Konzertmischpult, etwas das Mono
für Alle! ausmacht.
Den Anfang machen direkt 3 Klassiker
der Bandhistorie, nämlich „Hallo Verfassungsschutz“,
„Steineschmeisser“ und „Boykottiert McDonalds“.
„Steineschmeisser“ wird im Vergleich mit dem Original sehr
schnell gespielt, während „Boykottiert McDonalds“ mit einer
kleinen Improeinlage glänzt und etwas langsamer als die
ursprüngliche Version vorgetragen.
Der erste neue Song ist „Facebook
Youtube Google“, eine Kritik an den genannten Firmen, sowie Twitter
und co. Besonders sticht hier ein Keyboardpart heraus und ich hoffe,
dass es dieses Lied auf das nächste Album schafft. Schon so gut wie
sicher auf dem neuen Album wird der Klassiker „Ekelhafter
Antisemit“ endlich eine Studioversion spendiert bekommen. Aber auch
ein MfA! Live-Album kann ohne dieses Lied nicht auskommen und es
passt perfekt in die heutige Zeit voller „besorgter Bürger“.
Musikalisch ist das Lied eher ruhig gehalten und sehr eingängig, bis
es zu einem Break kommt, der das Lied in elektronischere Gefilde
bringt.
Zwischendurch gibt es auch mal wieder
etwas vom Internetalbum, die Hymne auf das andere Leben abseits des
Spießertums, „Ich will kein Spiesser sein“. Direkt im Anschluss
gibt es etwas „Gentrification“. Der Track ist die letzte
Download-“Single“ aus dem Jahr 2014 und in dieser Version wurden
einige elektronische Spielereien weggelassen, wahrscheinlich weil es
live schwer möglich ist diese zu reproduzieren. Es kommt einem so
vor als würde uns diese CD auf das kommende Album vorbereiten
wollen, denn nun folgt „Arbeitsagentur“, welches auch noch recht
frisch im MfA! Repertoire ist. Musikalisch sehr basslastig wird hier
eine Geschichte der Ausweglosigkeit erzählt, in die man rutscht
sobald man in die Fänge der Arbeitsagentur kommt.
Zum Abschluss gibt es dann nochmal
einen Klassiker, das schon von der Hatjokers LP bekannte „Honecker
komm zurück“ wird auch wieder leicht verändert dargeboten als man
es gewohnt ist, aber auch diese Version weiß zu gefallen.
Ein gelungenes Lebenszeichen einer ganz
besonderen Band ist „#D.I.Y. - Live“ geworden. Hier sind zeitlose
Klassiker vereint mit neuem Material, einzig 1-2 andere Lieder hätte
ich mir als Fan noch gewünscht, allerdings ist das hier auch nur
meckern auf hohem Niveau und auch das die Qualität der Aufnahmen
unter der do it yourself Produktion etwas leidet war abzusehen. Mit 4
von 6 Punkten empfehlenswert um die Wartezeit zum nächsten Album zu
überbrücken.
Anspieltipps: Hallo Verfassungsschutz,
Facebook Youtube Google, Ekelhafter Antisemit, Gentrification,
Arbeitsagentur
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