Releasedatum: 10.07.2015
Format: Digipack CD
Massacre Records, Dark Metal, 6 Songs
Auch im 20. Jahr des Bestehens rollt
der Thüringer Panzer von Eisregen durch Deutschland. Nein, mit dem
Albumtitel ist kein niedlicher Teddybär gemeint, sondern der
Sturmpanzer IV, welcher diesen Spitznamen in seiner aktiven Zeit
erhalten hat. Damit sollte auch schon feststehen in welche
thematische Richtung diese EP und das nächsten Monat erscheinende
11. Studioalbum „Marschmusik“ gehen werden.
Die CD besteht aus 2 Teilen, zum einen
wären das 3 neue Songs sowie 3 Remixe früherer Eisregen-Songs mit
Kriegsthematik.
„Gott der Panzer (Extreme Vox Edit)“
leitet mit Gefechtsgeräuschen ein, während Marschtrommeln spielen
und unterlegt von epischen Keyboardmelodien ertönt M.Roths klare
Stimme. Sobald das typische Black Metal-Riffing startet holt Roth
auch seine bekannte Blutkehle in Höchstform heraus. Ein durchweg
epischer Song, gerade in den Momenten bei denen Klar- und
Kreischgesang überlagert in Kombination mit den heroischen Keyboards
erklingt. Der Zusatz des Songtitels lässt allerdings vermuten, dass
es auf dem Album eine andere Gesangsversion geben wird.
Wohl unverändert wird es die Polka
„Panzerschokolade“ auf Marschmusik schaffen. Hier gibt es die
volle Breitseite des klassischen Eisregen-Humors und ich finde dies
ist einer der besten Funsongs die sie jemals eingespielt haben und
wird wohl ein ziemlicher Livekracher.
Nun geht es in die Remixfraktion. In
„Auf ewig Ostfront (Remix-Soldatendisko)“ wurde wohl etwas an den
Keyboardsounds des Originals gedreht um es mehr nach Disko klingen zu
lassen, ebenso wurde der Gesang überarbeitet. „Eisenkreuzkrieger
(Remix-Zimmermann)“ soll wohl, dem Namen nach zu urteilen, in
Richtung Filmmusik gehen. Es ist jedenfalls wesentlich synthetischer
als das ursprüngliche Lied und ist sogar recht gelungen, aber nichts
kommt an die Ur-Version heran.
Der letzte Remix „Schakal
(Remix-Aggro-Tambach)“ ist ein gnadenloser und recht stumpfer
Stampfer, allerdings halten einem die interessanten Drum- und
Synthiespuren bei Laune.
Den Abschluss bildet der ambiente
Keyboardtrack „Luftschlag / Metamorphose 1“ welcher mit einigen
Soundsamples unterlegt wurde. Außerdem haben die schnellen
Drumcomputerparts und Roths Schreie einen großen Anteil an der
drückenden Atmosphäre. Wenn von „Panzerschokolade“ noch
irgendwas an Stimmung über bleibt wird sie spätestens hier radikal
zerschlagen. Ich bin froh, dass uns dieses Songexperiment nicht
vorenthalten wurde.
„Brummbär“ ist ein gelungener
Appetizer um den letzten Monat bis zum Release des neuen Albums zu
überbrücken. Nach der „Flötenfreunde“-Enttäuschung und dem
eher schnell abgenutzten „Todestage“ macht die EP deutliche
Hoffnungen für das neue Album. Die Remixe hinterlassen allerdings
doch noch einen schwer definierbaren Nachgeschmack, weshalb ich 4 von
6 Punkten vergebe und während wir auf „Marschmusik“ warten
genehmige ich mir noch ein Stück Panzerschokolade.
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