Mittwoch, 4. Februar 2015

NEGATOR – GATES TO THE PANTHEON

Release: 19.04.2013
Formate: CD,CD Boxset, LP
Viva Hate Records, Black Metal, 9 Songs (+1Bonustrack)

Lange habe ich mich gegen den Kauf dieses Albums gewehrt, weil ich sehr voreingenommen vom bisherigen Werk Negators war und auch meine Liveerfahrungen bei dieser Band waren bei weitem nicht so überzeugend, dass ich mir sofort eine CD hätte kaufen wollen. Letztendlich hat mich dann die einzigartige und vor allem nicht übermäßig teure limited Edition dazu überreden können, mir Gates to the Pantheon zuzulegen.
Mit dem Gedanken: „Wenn die Musik Mist ist hab ich wenigstens was Schönes im Regal stehen“ orderte ich mir also die auf 500 Einheiten limitierte Box, welche eine authentische Nachbildung eines Holzpappenkartons (wurden im 19. Jahrhundert zur Aufbewahrung archäologischer Funde verwendet) darstellt. In diesem Karton verbirgt sich neben der CD, auf welcher die lateinischen Namen der 7 Tore zur sumerischen Unterwelt abgedruckt sind, außerdem eine handgefertigte Replik einer Tontafel, die in Keilschrift den Weg in die sumerische Unterwelt „Kurnugi“ beschreibt, sowie ein Handzettel auf dem die Lyrics und Credits – ebenfalls in archäologischer Optik – gedruckt wurden. Rein optisch bieten Negator hier also schon großes Kino - und das was meine Ohren nach dem Einlegen der CD erreichte, brachte mich nur noch mehr in Verzückung.

Musikalisch erwartet uns hier weit mehr als das angenommene Gerumpel und Gekloppe. „Epiclesis“ startet schon mit einem kurzen Orchesterintro, welches direkt vom Mainriff abgelöst wird. Unterstützung bekommt die Gitarrenfraktion vom MG-Salven nicht ganz unähnlich klingendem Schlagzeug. Zwar schreit und keift sich Sänger Nachtgarm hier schon beinahe die Seele aus dem Leib, doch der Instrumentalpart überwiegt noch souverän. Während sich der Opener noch förmlich angeschlichen hat, greift „Bringer of War“ direkt aus dem Hinterhalt an - das Lied ist sehr viel weiter im Hightempobereich angesiedelt. Neben der überaschenden Leadgitarrenführung im Mittelteil, muss man hier auch den Gesang lobend erwähnen. Unablässig wird dort zwischen hohem Gekeife und tiefen Gebrumme gesprungen, was nochmal etwas Abwechslung bringt. Schon von der vorab veröffentlichten Single namens „The Great Atrocities“ ist „The Last Sermon“ bekannt, in welchem eher auf eine bedrückende Atmosphäre gesetzt wird, während das Drumgewitter unermüdlich weiterzieht. In „Serpents Court“ dürfen die melodischen Gitarren direkt zu Beginn im Vordergrund auftreten; schade ist nur, dass sich das relativ bald ändert und die Geschütze aus dem Schlagzeug erneut nach vorne preschen. Ein wahrhaftes Meisterwerk haben Negator mit dem folgenden „Nergal, the raging King“ geschaffen. Die in bester Death Metal-Manier gespielten midtempo Gitarrenparts und das selbstverständlich weiterhin Hightempo gespielte Schlagzeug bilden das Gerüst dieses melodischen und extrem eingängigen Tracks. Anschließend wird das Ganze in „Carnal Malefactor“ allerdings wieder aufgelöst und man bekommt einen weiteren knüppelnden Black Metal Song um die Ohren gehauen.
Ebenfalls von der auf 200 weiße Exemplare limiterten „The Great Atrocities“ 7“ Single bekannt ist das folgende „The Urge for Battle“, welches sich ohne zu zögern durch seine Spielzeit peitscht. Mit „Atonement in Blood“ und „Revelation 9:11“ endet das reguläre Album und alles Gute der eben gehörten CD wird in diesen beiden Tracks nochmal zusammengefasst und auf die Spitze getrieben. Einzig die Käufer des Boxsets bekommen noch das Belphegor-Cover „Necrodaemon Terrorsathan“ zum Abschluss obendrauf.

Wesentlich eingängiger und vor allem melodischer als erwartet zeigt sich hier das aktuellste Werk der Hamburger Black Metaler Negator und ich bin sehr begeistert, sowohl vom Gehörten als auch von der optischen Aufmachung. Für das Gesamtpaket verteile ich 5 von 6 Punkten.

Anspieltipps: „Nergal, the raging King“, „The Urge for Battle“, „Revelation 9:11“, „Necrodaemon Terrorsathan“

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