Samstag, 15. August 2015

EISREGEN - MARSCHMUSIK

Releasedatum: 14.08.2015
Formate: CD (Jewelcase, Digipak, lim. Box Set), LP
Massacre Records, Dark Metal, 11 Songs (+1 Digpak Bonus Song)

Einen Monat ist es her seit der Brummbär über das Land gerollt ist und den Weg für „Marschmusik“ geebnet hat.
Personell hat sich im Vorfeld schon einiges getan: Keyboarderin Franzi ist schon zu Anfang des Jahres ausgestiegen, dafür wurden sämtliche Keyboards vom alten Bekannten DF eingespielt und da Bursche Lenz aus beruflichen Gründen nichts zum Album beisteuern konnte haben sich kurzerhand Yantit und Produzent M. Stock an den Gitarren ausgelassen. Außerdem gab es, wie schon auf „Todestage“, Unterstützung durch Frau N. Feind an der Violine.

Mit Sirenen und einem stampfenden Schlagzeug leitet der Titeltrack in das Album ein. Schon recht bald kommen die Gitarren mit klassischem Black Metal Riffing dazu und sobald M. Roth die Stimme erhebt wird das Biest freigelassen. In den gemächlicher gehaltenen Strophen gibt es vereinzelt kleine Synthiehighlights und doch schleicht sich am Ende das Gefühl, hier lediglich ein längeres Intro vorgesetzt bekommen zu haben, ein. „Blutkreis“ hingegen beginnt schon mit ordentlich heavy Gitarren und einen M. Roth in Höchstform, während der Refrain wundervoll melodisch gehalten ist und mit Klargesang verziert wird, was das Lied zum ersten morbiden Ohrwurm der Scheibe macht.
Ohne viel Vorgeplänkel direkt zur Sache geht es bei „Bunkertür“, ein an Kompromisslosigkeit kaum zu überbietender und außerdem ordentlich fetzig schneller Kracher, wie man ihn bei Eisregen schon ein paar Jahre nicht mehr hatte. „Leichensack“ kommt dagegen mit einem netten Violinen-Intro daher, der Gesang ist ruhig und dennoch in Michaels härteren Bereichen angesiedelt, er erinnert mich jedenfalls sehr stark an die Technik die schon auf dem Marienbad Album verwendet wurde.
Nun rollt der Brummbär auch wieder in „Gott der Panzer“. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass ich mit dieser Version nicht warm werden würde, nachdem ich nun den „Extreme Vox Edit“ gewohnt bin, aber auch in der klaren Gesangsversion funktioniert dieser Song unnachahmlich. Lediglich im Refrain geht da etwas „Epicness“ verloren.
Verzerrte Gitarren, die Blutkehle mit voller Kraft über einem gemächlichen Melodik-Fundament und eine wahnsinnige Geschichte liefert „Adlerhorst“. Trotzdem sieht er gegen das nachfolgende „Fleischbrand“ ziemlich alt aus, was aber nicht an der Qualität vom „Adlerhorst“ liegt, sondern einfach daran, dass man mit „Fleischbrand“ einen so unfassbar eingängigen Song geschaffen hat. Ich habe schon von einigen Leuten gelesen, dass dieser Song ihr bisheriger Favorit ist und ich kann mich dem nur anschließen und wäre enttäuscht wenn es das Lied nicht auf die Setlist für die Tour schaffen würde.
„Mein Leben auf deiner Haut“ ist dagegen schon wieder richtig heavy und ich fühle mich erneut stark an Marienbad erinnert. Hier rummst der Bass ordentlich mit, ein durch und durch kurzweiliger Rocker, während „Foltergeist“ in Manier des zweiten Eisregen Albums unnachgiebig reinballert. Das Ganze in Kombination mit einer schönen verstörenden Synthiemelodie und man wird direkt an frühere Tage erinnert. Wem das Intro zu „Was von dir bleibt“ nicht in seinen Bann zieht kann man offensichtlich auch garnicht mehr helfen. Auch wenn es anfangs noch wie eine Verschnaufpause wirkt, nimmt es doch nochmal richtig Fahrt auf und bietet ein ziemlich interessantes Riffing in Kombination mit den Synthesizerklängen.
Die Meth-Party beginnt mit dem unverändert geilen „Panzerschokolade“ und findet ihren Höhepunkt im Digipak-exklusiven „Pervertin Peter (So lang die Schokolade noch reicht)“, welches eine wundervoll bizarre Story erzählt, auf die wohl wirklich nur Eisregen kommen können.

„Marschmusik“ ist ein Album, dass sich nicht unbedingt hinter den Bandklassikern verstecken muss und ebenso eine deutliche Weiterentwicklung der Band zeigt. Insgesamt ist mir das Album 5 von 6 Punkte wert und ich lege euch wärmstens ans Herz unbedingt das Digipak zu kaufen, damit ihr mit Peter und co. feiernd ins Fegefeuer ziehen könnt.

Anspieltipps: Blutkreis, Bunkertür, Gott der Panzer, Fleischbrand, Panzerschokolade, Pervertin Peter (So lang die Schokolade reicht)



1 Kommentar:

  1. Schönes Review - mein persönliches Lieblingslied auf dem Album ist Panzerschokolade. Dieses Lied durfte ich auf dem Summer Breeze 2015 dieses Jahr das 1. Mal live hören und es war einfach nur geil!!!

    Ansonsten ist Gott der Panzer auch nicht schlecht. Für weitere Lieblingslieder muss ich mir die Platte noch ein paar Mal reinziehen um zu sehen was sich für mich noch herauskristallisiert ;)

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