Formate: CD (Jewelcase, Digipak, lim.
Box Set), LP
Massacre Records, Dark Metal, 11 Songs
(+1 Digpak Bonus Song)
Einen Monat ist es her seit der
Brummbär über das Land gerollt ist und den Weg für „Marschmusik“
geebnet hat.
Personell hat sich im Vorfeld schon
einiges getan: Keyboarderin Franzi ist schon zu Anfang des Jahres
ausgestiegen, dafür wurden sämtliche Keyboards vom alten Bekannten
DF eingespielt und da Bursche Lenz aus beruflichen Gründen nichts
zum Album beisteuern konnte haben sich kurzerhand Yantit und
Produzent M. Stock an den Gitarren ausgelassen. Außerdem gab es, wie
schon auf „Todestage“, Unterstützung durch Frau N. Feind an der
Violine.
Mit Sirenen und einem stampfenden
Schlagzeug leitet der Titeltrack in das Album ein. Schon recht bald
kommen die Gitarren mit klassischem Black Metal Riffing dazu und
sobald M. Roth die Stimme erhebt wird das Biest freigelassen. In den
gemächlicher gehaltenen Strophen gibt es vereinzelt kleine
Synthiehighlights und doch schleicht sich am Ende das Gefühl, hier
lediglich ein längeres Intro vorgesetzt bekommen zu haben, ein.
„Blutkreis“ hingegen beginnt schon mit ordentlich heavy Gitarren
und einen M. Roth in Höchstform, während der Refrain wundervoll
melodisch gehalten ist und mit Klargesang verziert wird, was das Lied
zum ersten morbiden Ohrwurm der Scheibe macht.
Ohne viel Vorgeplänkel direkt zur
Sache geht es bei „Bunkertür“, ein an Kompromisslosigkeit kaum
zu überbietender und außerdem ordentlich fetzig schneller Kracher,
wie man ihn bei Eisregen schon ein paar Jahre nicht mehr hatte.
„Leichensack“ kommt dagegen mit einem netten Violinen-Intro
daher, der Gesang ist ruhig und dennoch in Michaels härteren
Bereichen angesiedelt, er erinnert mich jedenfalls sehr stark an die
Technik die schon auf dem Marienbad Album verwendet wurde.
Nun rollt der Brummbär auch wieder in
„Gott der Panzer“. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass ich
mit dieser Version nicht warm werden würde, nachdem ich nun den
„Extreme Vox Edit“ gewohnt bin, aber auch in der klaren
Gesangsversion funktioniert dieser Song unnachahmlich. Lediglich im
Refrain geht da etwas „Epicness“ verloren.
Verzerrte Gitarren, die Blutkehle mit
voller Kraft über einem gemächlichen Melodik-Fundament und eine
wahnsinnige Geschichte liefert „Adlerhorst“. Trotzdem sieht er
gegen das nachfolgende „Fleischbrand“ ziemlich alt aus, was aber
nicht an der Qualität vom „Adlerhorst“ liegt, sondern einfach
daran, dass man mit „Fleischbrand“ einen so unfassbar eingängigen
Song geschaffen hat. Ich habe schon von einigen Leuten gelesen, dass
dieser Song ihr bisheriger Favorit ist und ich kann mich dem nur
anschließen und wäre enttäuscht wenn es das Lied nicht auf die
Setlist für die Tour schaffen würde.
„Mein Leben auf deiner Haut“ ist
dagegen schon wieder richtig heavy und ich fühle mich erneut stark
an Marienbad erinnert. Hier rummst der Bass ordentlich mit, ein durch
und durch kurzweiliger Rocker, während „Foltergeist“ in Manier
des zweiten Eisregen Albums unnachgiebig reinballert. Das Ganze in
Kombination mit einer schönen verstörenden Synthiemelodie und man
wird direkt an frühere Tage erinnert. Wem das Intro zu „Was von
dir bleibt“ nicht in seinen Bann zieht kann man offensichtlich auch
garnicht mehr helfen. Auch wenn es anfangs noch wie eine
Verschnaufpause wirkt, nimmt es doch nochmal richtig Fahrt auf und
bietet ein ziemlich interessantes Riffing in Kombination mit den
Synthesizerklängen.
Die Meth-Party beginnt mit dem
unverändert geilen „Panzerschokolade“ und findet ihren Höhepunkt
im Digipak-exklusiven „Pervertin Peter (So lang die Schokolade noch
reicht)“, welches eine wundervoll bizarre Story erzählt, auf die
wohl wirklich nur Eisregen kommen können.
„Marschmusik“ ist ein Album, dass
sich nicht unbedingt hinter den Bandklassikern verstecken muss und
ebenso eine deutliche Weiterentwicklung der Band zeigt. Insgesamt ist
mir das Album 5 von 6 Punkte wert und ich lege euch wärmstens ans
Herz unbedingt das Digipak zu kaufen, damit ihr mit Peter und co.
feiernd ins Fegefeuer ziehen könnt.
Anspieltipps: Blutkreis, Bunkertür,
Gott der Panzer, Fleischbrand, Panzerschokolade, Pervertin Peter (So
lang die Schokolade reicht)
Schönes Review - mein persönliches Lieblingslied auf dem Album ist Panzerschokolade. Dieses Lied durfte ich auf dem Summer Breeze 2015 dieses Jahr das 1. Mal live hören und es war einfach nur geil!!!
AntwortenLöschenAnsonsten ist Gott der Panzer auch nicht schlecht. Für weitere Lieblingslieder muss ich mir die Platte noch ein paar Mal reinziehen um zu sehen was sich für mich noch herauskristallisiert ;)