Samstag, 8. August 2015

NEBELSCHWADEN - NOSTALGIE & APATHIE III: KOSMODROM [VERSCHLUNGEN IN SPHÄREN DER EXISTENZLOSIGKEIT]

Releasedatum: 01.08.2015
Formate: CD (limitiert auf 10 Exemplare), Download
Self-Released, Depressive Black Metal, 1 Song

Es ist soweit, die Trilogie, welche meine Seite von Beginn an begleitet findet ihr Ende. „Kosmodrom [Verschlungen in Sphären der Existenzlosigkeit]“ heißt der letzte Teil der „Nostalgie & Apathie“ EP-Reihe und kommt wie seine beiden Vorgänger im schlichten, schwarzen Pappschuber, mit Aussparungen für den Titel und das Bandlogo, sowie einer handschriftlichen Nummerierung (wieso schaffen es Buchverlage und DVD-Publisher nicht auch einheitliche Stile beizubehalten?).

Ruhig, langsam und leicht abgewandelt spielt die Gitarre die aus den ersten beiden Teilen bekannte Melodie und während Schlagzeug und Bass (diesmal von Nocturnus [Wolfskult] eingespielt) mit einsetzen wird das Tempo weiter angezogen. Ein erstes Ausbrechen der Musik ist zu vernehmen, aber seine volle Kraft entfaltet das Riff mit dem ersten Schrei von Sänger S. Nach wenigen Minuten reinem Instrumental, mit feinen synthetischen Klängen erweitert, setzt der gewohnt hohe Kreischgesang ein.
Im Folgenden gibt es immer wieder blockweise Wechsel zwischen repetitiven Instrumentalpassagen mit variablem Riffing und Gesangsetappen mit dem kraftvollen Mainriff. Der synthetische Soundteppich webt sich teilweise schon unscheinbar unter das Songgeflecht und hat insbesondere in Kombination mit dem Video eine wahnsinns Wirkung und erschafft eine einzigartige Atmosphäre.
Ein paar Minuten vor Ende des Songs kommt es nach einem kurzen Break noch zu einer überraschenden Wendung und man hört auch zum ersten Mal in einem Nebelschwaden-Song eine klare Stimme, welche unterlegt mit ordentlich Hall und Echo vor sich her flüstert.
Wenn dann kurz vor Schluss die Distortions herausgenommen werden fragt man sich wo denn die knapp 23 Minuten hin sind. Jedes Ende der „Nostalgie & Apathie“ Lieder hat mich kalt erwischt und aus meinen Gedanken gerissen und übrig bleibt die Frage: „wie schaffen die das nur immer?“

Wie schon „Retrospektiv“ und „Nichtsein“ ist auch „Kosmodrom“ ein Lied, dass perfekt dazu geeignet ist die Zeit zu vergessen und sich ganz seinen Gedankenwelten hinzugeben. Auch die Länge von 23 Minuten (damit genauso lang wie Teil 1 und 2 zusammen) ist ein positiver Aspekt, auch wenn für mich so ein Song wohl nie lang genug sein kann. Ich begrüße auch die experimenteller Ausrichtung sehr und bildet ein gelungenes Finale der Trilogie, welches ich mit 6 von 6 Punkten bewerte.
Wer noch eine CD haben will könnte Glück haben, denn laut aktuellem Stand (08.08. um 0:30 Uhr) ist noch ein Exemplar übrig, allen anderen kann ich nur den kostengünstigen Download ans Herz legen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen