Releasedatum: 01.08.2014
Formate: CD, Doppel-CD im Digipack
Out of Line, Industrial/EBM, 13 Songs
(+ 10 Songs auf Bonus CD)
Heute will ich einmal auf den bisher
vernachlässigten Industrialpart meiner Seite zu sprechen kommen. 5
lange Jahre haben die Fans auf ein neues Album des berliner Trios
(welches mittlerweile auf ein Duo zusammengeschrumpft ist) gewartet,
aber hat sich das Warten gelohnt?
Im Booklet der CD wird schonmal
unmissverständlich klargemacht, dass man Anspruch auf den Thron der
deutschsprachigen EBM-Szene erhebt und es wird auch ordentlich gegen
den selbsternannten „Austrian Industrial Emperor“ Thomas R.
ausgeteilt.
Treibende Beats und ein Chor leiten mit
dem überlangen Intro „Apokalypse“ das gleichnamige Album ein,
bevor mit „Dafür“ ein schon bekannter gesellschaftskritischer
Dancefloorhit mit deutlichen Dubstepeinflüssen auf die Hörer
einschlägt. 2012 urde der Song noch als B-Seite auf der „Wahre
Liebe“ Single veröffentlicht und ich finde, dass er deutlich
besser ins apokalyptische Songefüge passt als der damalige
Titeltrack. Vor allem in der ersten Hälfte des Albums fällt die
Experimentierfreude mit Dubstepelementen auf, vor allem in den Songs
„Dafür“, „Anti-Christ“ und „Endstation: Tod“. Das ist
aber keineswegs schlecht, denn die Klanggebilde lockern die Songs
deutlich auf und zeigen das Agonoize auch anders können als man es
gewohnt ist.
Der wohl am meisten diskutierte Song
„Deutsch“ bildet für mich den Höhepunkt des Albums. Wenn man
sich mal die Mühe macht sich genau mit den Lyrics zu befassen sollte
man eigentlich von allein darauf kommen, dass man hier keinesfalls
rassistisches Gedankengut prädigen will, sondern das man sich
einfach als Bewohner einer deutschen Großstadt (in dem Fall Berlin)
in Zeiten der Gentrifikation und übergroßen Tourismusbranche unwohl
fühlt und nicht aus seiner Heimat vertrieben werden will damit die
Firmen den Touristen noch mehr Attraktionen bieten können.
In der zweiten Albumhälfte können
leider nur „Odium“, „Numinos (In the name of god)“ und „Death
by Stereo“ wirklich überzeugen, die anderen Lieder wirken hier wie
Lückenfüller. Zum erstgenannten Song fällt mir das Statement von
Chris L. ein, in dem er ankündigte, dass auf Apokalypse das düstere
erscheint was er je geschrieben hat und tatsächlich kommt für mich
an „Odium“ kein anderer Agonoize Song heran.
Beendet wird das Album nochmal mit dem
klassischen Tanzflächensong „Death by Stereo“, der die Club- und
Konzertbesucher nochmal in Bewegung bringen soll.
Zur zweiten CD will ich garnicht so
viel sagen. Sie enthält 10 hammer Songs von einem Konezert in Berlin
und sollte damit die Rufe nach einer Liveveröffentlichung erstmal
ruhigstellen. Mir persönlich fehlt dort allerdings schmerzlich der
Bandklassiker „Bängbäng Goodbye“, aber man kann's eben nicht
allen recht machen.
Hier halte ich also ein Album in den
Händen, dass neue Einfüsse mit dem bewährten Agonoize Prinzip
vermischt und im großen und ganzen einesehr hohe Hitdichte aufweist,
aber leider eben auch seine Tiefpunkte hat. Trotzdem sind 4 von 6
Punkten ein guter Schnitt. Apokalypse ist nicht das beste Werk, dass
Agonoize abgeliefert haben, aber es setzt sich dennoch über die
graue Masse hinweg.
Anspieltipps: „Dafür“, „Deutsch“,
„Endstation: Tod“, „Odium“ und die komplette Bonus CD
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