Releasedatum: 27.09.2013
Formate: CD; CD + Bonus DVD; Amazon
Fan Edition im Digipack mit Bonus DVD, Shirt und Postkarten; Saturn &
Media Markt Edition im Digipack mit Bonus DVD + 2 Bonus Songs; LP;
EMP Edition mit Bonus DVD + Hosenträger; Nuclear Blast Vinyl in rot
Vertigo Berlin, Folk/Mittelalter Rock,
12 Songs
Fast genau ein Jahr ist das Release
dieses Albums nun schon her und ich erinnere mich an die Vorfreude,
die durch eine Metal Hammer exklusive CD mit, unter anderem, einer
Demo Version des Songs „Kunstraub“ und der Vorab-Single
„Feuertaufe“ geschürt wurde. Ich hab mir damals die limitierte
Amazon Version gesichert, kam also auch schon direkt am Releasetag in
den Genuß Kunstraub in den Händen zu halten.
Doch nach dem Öffnen des Pakets kam
die erste Ernüchterung. Das Album mitsamt allen Extras wurde einfach
nur in eine schlichte, schwarze Plastiktüte gepackt, kann man sich
leider nicht so schön ins Regal stellen wie andere limited Editions.
Dazu kommt noch, dass die Farben auf dem Shirt leider nicht den
Produktabbildungen entsprechen, so ist zum Beispiel das eigentlich
rote X im Bandlogo rosa, aber dafür kann die Band ja nichts und die
durchaus gelungenen Postkarten, die die 7 Bandmitglieder auf
impressionistischen Portraits zeigen, machen das ganze wieder wett.
Das Digipack an sich kommt mit ein paar
neuen Designideen daher. Zum einen fallen die ungewöhnlichen Maße
auf, mit dem es sich von normalen Digipacks abhebt und die
durchsichtige Außenhülle, auf die das Bandlogo und das Kunstraub
Absperrband aufgedruckt sind. Wenn wir das Booklet herausholen,
stellen wir fest das es sich nicht um ein Booklet im herkömmlichen
Sinne handelt, sondern um einzelne Bilder, welche wie die Postkarten
auf der Front die einzelnen Bandmitglieder als Portrait zeigen und
auf der Rückseite, welche aussieht wie die Rückseite eines
Bilderrahmens, sind die Texte und Credits abgedruckt.
Auf der beiligenden Bonus DVD findet
sich mit „Räubernest“ ein fast 45 minütiges Making of zum
Album.
Da nun aber eigentlich das innere
dieses Albums das ist was zählt wenden wir uns nun der Musik zu. In
Extremo haben auf diesem Album einen neuen Stil, der sich nicht
wirklich an die früheren Alben anpassen will. Es klingt ein bisschen
als würden Die Toten Hosen sich ein paar Dudelsäcke und andere
mittelalterliche Instrumente dazu holen und ein neues Album
einspielen. Trotz der vermeintlichen Neuorientierung klingt fast
alles als hätte man es schonmal gehört, seien es Songs wie der
vertonte Ego-Trip „Lebemann“, die Hymne der Rastlosen „Wege
ohne Namen“ oder der Titelsong „Kunstraub“ welcher mir in der
Demo Version auf der Metal Hammer CD „Bruchstücke“ deutlich mehr
zusagt. Trotzdem gibt es Songs mit wesentlichem Ohrwurmcharakter. So
könnte man sich „Belladonna“ zum Beispiel im Liveset perfekt als
Zugabe zwischen „Gold“ und „Villeman og Magnhild“ vorstellen.
Es kommt sogar vor, dass ein paar Lieder durchaus auch auf ältere
Veröffentlichungen passen könnten, wie „Du und Ich“, welches
sich musikalisch hervorragend in den Stil vom Album 7 einfügt oder
auch „Himmel und Hölle“. Letzteres fällt leider, wie einige
andere Songs, dadurch auf, dass die Härte aus den Strophen nicht
konsequent durchgezogen wird, so wirken die teilweise recht sanften
Refrains wie vermeidbare Bremsen. Das wohl einzige Lied, welches die
Gangart der Strophen bis fast zum Ende perfekt durchhält ist „Doof“,
eines der doch recht wenigen Highlights auf Kunstraub. Mit
„Feuertaufe“ allerdings, hätte man keinen besseren Song für die
bisher einzige Single auswählen können, denn es bildet einen
wunderbaren Übergang zwischen dem alten In Extremo Stil und dem
neuen.
Vielen Fans ist der Stilwechsel eher
sauer aufgestoßen und auch ich bin mit der Bewertung hier recht
zweigespalten. Musikalisch gibt es kaum etwas auszusetzen, In Extremo
wissen wie man mit den Instrumenten umgeht, aber grade wegen diesem
immer wieder auftauchendem „das hab ich doch schonmal gehört“
Gefühl gibt es hier trotzdem nur 4 von 6 Punktenaus der neutraleren
Sicht. Als alteingesessener In Extremo Fan, der zu den Klängen von
„Verehrt und Angespien“ seine leidenschaft für die härtere
Musik entdeckte wäre das Album, wegen dem groben Stilwechsel
höchstens eine 3 wert.
Anspieltipps: „Gaukler“,
„Feuertaufe“, „Doof“, „Belladonna“, „Du und Ich“,
„Himmel und Hölle“
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