Releasedatum: 26.09.2014
Formate: 2CD, 3CD Fan Edition-Buch, 5LP
Set
Trisol (Gothic Novel Rock Records),
Gothic Rock, 30 Songs (+9 auf Bonus CD/LP)

Edel kommt sie daher, die 3 CD Fan
Edition, welche auf 2.999 Exemplare limitiert nur über den Bandshop
und auf Konzerten erhältlich ist. Die CDs befinden sich in einem
80-seitigem Hardcover Buch mit den Lyrics, sowie 30, für jedes Lied
extra neu angefertigten, Illustrationen und ein paar bekannten
Bildern für die Bonus CD Songs. Das ganze steckt in einem mit
schwarzen Leinen kaschiertem Pappschuber, dessen Front ein
eingelassenes „Crystal Drop“ Element, welches das Coverartwork
zeigt, ziert.
Die Songauswahl für die beiden Best of
CDs hätte man so kaum besser treffen können. Natürlich kann man es
nicht jedem recht machen und so wird es immer Hörer geben denen das
ein oder andere Lied fehlt, ich vermisse zum Beispiel Songs wie
„GeistErfahrer“, „Lykantrophie“, „Welcome“ oder
„Weltunter“. Generell kommen die ersten Jahre der Band etwas zu
kurz, aber dafür hat man ja die „Horror Vacui“ Best of. Das
fehlen dieser Perlen machen die vorhandenen Songs aber überaus wett.
Die Mischung der Tracklist ist ASP in diesem Fall besonders gut
gelungen. So hat man ein nicht zu hektisches, kurzweiliges
Wechselspiel aus vielen Live-Krachern (zum Beispiel „Wechselbalg“,
„Ich bin ein wahrer Satan“, „How far would you go? [The 6th
of September]“, „Schwarzes Blut“), ruhigeren „Verschnaufpausen“
(„Die Löcher in der Menge“, „Biotopia“, „Stille der Nacht
[Ein Weihnachtsmärchen]“) und sogar ein paar Überraschungen, wie
„Die Ballade von der Erweckung“ oder „Wer sonst? (Einhorn Radio
Edit feat. Micha Rhein [In Extremo])“.
Für alle, für die ASP eine
Neuentdeckung ist wird die Doppel-CD Version durchaus ausreichen,
aber diejenigen, die schon seit Jahren Fan der Band sind sollten sich
unbedingt die Fan Edition zulegen.
Die dritte CD wird eingeleitet von dem
ursprünglich amerikanischen Folksong „Man of Constant Sorrow“
welches hier in das ASP-typische Gothic Rock Gewand gesteckt wurde
und sich anscheinend sehr wohl darin fühlt. Ebenso positiv fällt
der druckvolle Bass auf und ich meine ein Zitat aus „How far would
you go?“ aus dem Lied herauszuhören. Direkt im Anschluss finden
wir einen Song, der einfach nur wunderbar auf eine Best of passt.
„Sündige Heilige“ ist ein schöner, reflektierender Song, der
auf der kommenden Tour sicher gespielt wird. Zeilen wie 'So manchen
gab's der prophezeite, das wir früh schon untergehn...' erzählen
von den harten Anfangsjahren, aus denen trotz allen Widrigkeiten
diese 15 jährige Karriere entstand. Nun startet das erste der 3 ASP
Songs, die von szenebekannten Bands neu interpretiert wurde. „Sanctus
| Benedictus (Doppelgänger Cover Version by The 69 Eyes)“ schafft
es auch in englischer Sprache zu überzeugen und wurde zum Glück
nicht starr vom deutschen ins englische übersetzt. Oft wurde es von
Fans gewünscht und nun ist es endlich soweit. Seit dem M'era Luna
Auftritt 2013 fragen die ASP Hörer nach einer Version des Type O
Negative Covers „I don't wanna be me“ auf CD und genau diese Live
Aufnahme ist es geworden. Trotz dessen, dass ich mit Type O Negativ
selbst nicht viel anfangen kann setzt sich dieser Song doch sehr
hartnäckig im Gehörgang fest und lässt einem so schnell nicht
wieder los. Weiter geht es mit einer Live Version von „ÜberHärte“,
welche auf der GeistErfahrer-Tour 2012 aufgezeichnet wurde. Es ist,
der Titel lässt es schon vermuten, einer der härtesten ASP Songs
bisher und kam mir auf der GeistErfahrer EP noch etwas zu sperrig
vor, allerdings zündet der Song Live wesentlich besser. „Unverwandt“
wirkt auch im akustischen Gewand der Regentropfen-Fassung, perfomed
von Asps Von Zaubererbrüdern sehr kraftvoll und mitreißend, auch
wenn mir persönlich noch etwas an dem Lied fehlt, ich komm aber auch
nicht drauf was. Leider hat man es immer wieder, das sich einem ein
Song auf einer CD nicht erschließen will. So ist es hier bei
„Schneefall in der Hölle (PerspekTief-Version by Spielbann)“,
was sich mir einfach nicht öffnen will. Trotz der immer wieder mal
durchscheinenden Gitarren wirkt das ganze zu weich, plätschert eher
nebenbei durch. Schade, da hätte man mehr rausholen können, das
Original sagt mir hier deutlich mehr zu, vielleicht „fehlt es
schlicht an Härte“. Aus diesem kurzen Tief holen uns Eisbrecher
mit ihrem Neuschnitt vom Liveklassiker „Schwarzes Blut“ gekonnt
wieder heraus. Doch kann man aus einem solchen Brett von Song noch
mehr herausholen? Man könnte es bestimmt, nur schaffen es Eisbrecher
nicht viele neue Aspekte aus dem Song zu kitzeln, was das ganze aber
auch nicht zwingend schlechter macht. Ich gebe zu, ich war sehr
verunsichert als bekanntgegeben wurde, das Eisbrecher diesen Song
covern, aber hier wurde es super gelöst. Den Abschluss macht „Die
vielen Jahre“ welches wieder ein sehr reflektierender Song ist, der
nirgendwo besser passen könnte als auf einer Best of und einem sehr
nachdenklich über den eingeschlagenen Weg zurück lässt. Super Song
zum Ausklang, der tief berühren kann.
Liebend gern würde ich hier 6 Punkte
vergeben, aber mir fehlt da doch noch ein bisschen was dazu aus
neutraler Sicht. Ich denke eine 5 von 6 Punkte Wertung ist auch nicht
zu verachten und für dieses CD Set überaus gerechtfertigt.
Da es eine Best of Compilation ist,
möchte ich hier auf Anspieltipps verzichten, da die Band sich hier
schon die besten Lieder der letzten Jahre ausgesucht hat und ich
finde, das sollte man würdigen und das ganze am besten komplett
anhören.
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