Releasedatum: 12.09.2014
Formate: DVD im Digifile, DVD in
Jakebox
Self-Released, Gothic Rock/Noise, 5
Musikvideos & 1 Konzert, limitiert auf insgesamt 100 Exemplare
Das Alexander Kaschte gern mal Sachen
veröffentlicht um den Erlös wohltätigen Zwecken zukommen zu lassen
ist nicht erst seit dem Auburnmeat Tape „Gloveloveblader“ (Review
dazu kommt auch demnächst noch) bekannt. So zauberte der Herr
diesmal diese kleine, aber feine DVD aus dem Ärmel um dem
Kindergarten in Marburg einen neuen Zaun zu spendieren. 70 dieser
DVDs kommen im einfachen, braunen Digifile mit aufgestempeltem
Covermotiv und einem Sticker, während 30 Exemplare in einer weißen
jakebox Hülle aufbewahrt sind. Dazu gibt es jeweils ein, von einem
Kindergartenkind gemaltes, Bild und ebenfalls den Sticker mit dem
Covermotiv. Alle DVDs sind außerdem von Alexander und seiner Frau
Anastasia Kaschte signiert.
Teil 1 der DVD sind 5 bisher
unveröffentlichte Musikvideos aus der Frühphase der Band. Die 3
Versionen des „Terra Titanic“ Videos sind alle im South Park Stil
gehalten und haben untereinander nur kleinere Unterschiede. Auch
wurden ein paar witzige Ideen eingebaut, zum Beispiel
Piratenpinguine, die Titanic, welche als Engel in den Himmel
aufsteigt und ihr versinken auf die Stadt Atlantis. In „Elite“
wird man mit einer Abfolge recht obskurer Bilder und
Zusammenstellungen aus Papierschnippseln in Kombination mit einigen
Schauspielpassagen etwas ratlos stehen gelassen und auch das „...und
dann leben wir noch heute!“ Video ist nicht wirklich
aufschlussreicher mit seinen Bildfolgen aus Naturaufnahmen, Wasser,
Grabsteinen und einigen Aufnahmen aus der Stadt. Die beiden Videos
sind in schwarz/weiß und Sepiatönen gehalten und im letzten werden
einzelne Schlagworte aus dem Songtext eingeblendet.
Der zweite Teil dieser DVD zeigt einen
Abschnitt aus dem Weena Morloch Konzert vom 30.04.2002 auf dem
„entARTet Festival“ in Hanau. Im Intro nimmt uns die Kamera aber
zunächst mit hinter die Bühne und zeigt wie Alexander Kaschte und
Daniel Schröder sich auf die Show vorbereiten und sich zurecht
machen. Ist mal interessant mit anzusehen, hätte man aber durchaus
auch kürzer fassen können. Ein Schnitt. Die Kamera geht von
außerhalb der Halle bis vor zur Bühne. Während die vom Band
abgespielte Spoken Word Passage „Angst“ anläuft, betritt Alex
die Bühne und verteilt auf sich und dem näheren Publikum
großflächig sein Kunstblut. Trotz der Tatsache, dass das Konzert
mit nur einer Kamera aufgenommen wurde sind die Bilder doch sehr
eindrucksvoll und der Ton unerwartet gut. Das Publikum wirkt von der
Salve aus den Songs „Stammheim (Kampf)“, „Maximale
Tötungskapazität (Staat)“ und „Kindersarg“ eher etwas
überfordert anstatt unterhalten, weshalb einige, nicht sehr
gehaltvolle, Zwischenrufe störend auffallen. Daniels
Saxophoneinlagen geben den Songs außerdem noch einen neuen
atmosphärischen Gesichtspunkt, welcher durchaus zu gefallen weiß.
Den Abschluss bildet das Duo bestehend aus „Suicide Apartment 47“
und „Kugel im Gesicht (9mm)“ für welche Alex erstmals ans
Mikrofon vortritt. Das Suicide Apartment wird von ihm noch sehr
zurückhalten vorgetragen, während kurz darauf bei „Kugel im
Gesicht“ förmlich alles aus ihm herausbricht und die Aufnahme
leider kurz nach dem Song beendet wurde. Nur zu gern hätte ich noch
mehr davon gesehen und ich wünsche mir für die kommende Tour ein
ähnliches Bühnenprogram. Inwiefern das der Fall sein wird, wird
sich im März zeigen.
Zusammenfassend kann ich der DVD gute 4
von 6 Punkten geben. Die Videos sind nett anzusehen aber das Weena
Morloch Konzert ist unumstößlich das Highlight hier.
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