Releasedatum: 25.04.2014
Formate: CD, Digipack, KKTH Version im
Pappschuber (limitiert auf 500 Exemplare), 10“ Vinyl (schwarz, rot
oder clear, limitiert auf insgesamt 666 Exemplare)
Massacre Records, Dark Metal, 5 Songs +
2 Videos
Kurz vor Release des zehnten
Studioalbums „Todestage“ der thüringer Dark Metaler Eisregen kam
es, wie einige sicher wissen, durch ein paar Begebenheiten dazu, dass
ein Song vom Album entfernt werden musste. Da man aber den Song live
spielen und ihn der Öffentlichkeit zugängig machen will wurde die
EP „Flötenfreunde“ veröffentlicht, dessen Herzstück die leicht
veränderte Version des Liedes über den eingeschränkten Flötisten
ist. Im Nachhinein frage ich mich was mich dazu bewegt hat mir 4 der
6 erhältlichen Versionen dieser EP zu kaufen, aber kommen wir
zunächst einmal zum äußerlichen.
Die auf 500 Exemplare limitierte „super
zugeschissen edit.“ beeinhaltet die normale Jewelcase Version,
welche in einen handnummerierten Pappschuber mit alternativen Cover
(bei dem man sehr froh sein kann, dass es nicht zum offiziellen Cover
gemacht wurde) steckt (linkes Motiv). Diese Version gibt es nur über
den KKTH oder auf Konzerten der Band zu kaufen. Auf dem Digipack sind
das Bandlogo und der Titel geprägt, außerdem findet man dort auf
„Glow-in-the-Dark“ Effekte, welche auch für die Vinylversionen
geplant waren, aber leider wieder verworfen wurden. Die Vinyls selbst
kommen im nicht ganz alltäglichen 10“ Format daher, welche
ebenfalls handschriftlich nummeriert wurden.
Aus musikalischer Sicht enttäuscht die
EP allerdings. Das einzige wirkliche Highlight ist hier schon der
Opener „Rotes Meer“, welcher sich trotz der Übersättigung des
Themas durch unzählige Open Water Filme immer wieder anhören lässt
und sich nahezu ins Gehirn einstampft.Die Metamorphose vom
mongoloiden Flötisten zum „Tausendschweiner“ ist leider ziemlich
misslungen. Man mag kaum glauben welche Auswirkungen das Austauschen
eines Wortes hat. Der Witz geht verloren, dem Tausendschweiner fehlt
es an Reiz. Ich persönlich bevorzuge da doch lieber das Original.
Ebenfalls zur Kategorie „hätte nicht
sein müssen“ zählt „Blut saufen“. Zugegeben, es ist anfangs
doch recht witzig die alltäglichen Schwierigkeiten des
Eisregen-Songwritings in dieser Form zu hören, aber dieser Witz hat
wirklich nur eine geringe Halbwertszeit. „Mordlust“ ist die
mittlerweile 5. (die der 2014er „Zerfall“ nicht mitgezählt) mir
bekannte Version des Songs „Herzblut“, welche hier im
soundtechnisch neuem Gewand und mit neuem Text dargeboten wird.
Musikalisch mag sich das zwar schön anhören, aber der Originaltext
bleibt unerreicht ein Meisterwerk der Band. Den Abschluss im Songteil
macht die, schon vom Legacy Nr.76 bekannte, Demoversion des Liedes
„Tot/Untot“ und ist allenfalls ein nettes Gimmick für diejenigen
die sich das Magazin nicht gekauft haben. Abgerundet wird das ganze
noch mit dem schon längst auf YouTube veröffentlichtem Studioclip
zu „Lang lebe die Nadel“ und dem Musikvideo zum Falco-Cover „Der
Mann mit dem Koks ist da“.
Flötenfreunde gesellt sich damit
direkt zur „Eine erhalten“ Single, welche man vielleicht kauft um
seine Sammlung komplett zu halten, aber nicht wirklich sehr
gehaltvoll ist und ob man sich, wenn man nicht gerade Hardcore-Fan
ist, eine CD nur wegen einem guten Lied kauft ist eher fragwürdig.
Also möge man im Hause Eisregen diesen Fauxpas vergessen und 2015
mit dem neuen Album „Marschmusik“ wieder wett machen.
Die EP bekommt von mir, dank Rotes Meer
und dem sehr asprechenden Originalcover, gerade noch so 2 von 6
Punkten. Da hätte man sicher noch mehr herausholen können.
Anspieltipp: „Rotes Meer“
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