Donnerstag, 20. November 2014

AUBURNMEAT - GLOVELOVEBLADER

Release: 2013
Format: Tape im Pappschuber
Self-Released, experimenteller Gothic Rock, 6 Songs, auf 150 handnummerierte Exemplare limitiert

Es begab sich im Jahre 2013, dass Alexander Kaschte seine wohltätige Ader widerentdeckte und ein Tape mit unveröffentlichtem Material seines leider schon lang zu Grabe getragenen Projektes Auburnmeat veräußerte um die Einnahmen aus dem Verkauf einer Kinderhilfsorganisation in Kiew zu Spenden, daher das Anhängsel „Kiew Edition“.
Ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut und auch als die Ankündigung kam, dass das erste Auburnmeat Tape „Stella“ zum freien Download verfügbar sei war ich hin und weg. Wird dieses kleine, unscheinbare Tape der Vorfreude gerecht? Für mich auf jeden Fall.

So richtig kann und möchte man diese 6 Songs nicht mit einer Genreschubladenbezeichnung versehen, mir jedenfalls fällt kein Genre ein, das diese doch recht experimentellen Lieder beschreiben kann. Die Texte sind komplett in englisch gehalten und der Gesang wurde, wie für frühe Alexander Kaschte Veröffentlichungen üblich, mit Halleffekten versehen. Schade ist das 2 der 3 eingängisten Lieder direkt zu Anfang gebracht wurden. „My meat“ besticht durch sein eingänges Riff, sich hartnäckig in den Gehörgang festbeißende Melodien und einem kleinen Sample aus einem Film (welcher mir leider nicht bekannt ist) zur Auflockerung. Auflockerung und vor allem Aufklärung braucht auch der zweite Song „A scarlet coffin trip“, welcher von Regenbögen und fliegenden Särgen, die die Welt gelb färben erzählt (oder meine Englischkenntnisse verlassen mich), ziemlich verwirrend das ganze. Positiv fällt auch die gesangliche Unterstützung durch Simone Stahl, welche auch auf „Die Liebe Gottes“ von Samsas Traum zu hören ist, auf. Zusammen mit „White angel with black wings“ bilden die Songs ein Dreiergespann aus unermüdlichen Ohrwürmern die man so schnell nichtmehr los wird, leider unterbrochen vom recht sperrig wirkendem „AK 45“. Das eher träg wirkende „Havanna“ und das sehr ruhige „Gloveloveblader“ bilden dann den Abschluss dieser knapp halbstündigen Reise in Alexander Kaschtes Anfangsjahre, in die es sich immer wieder reinzuhören lohnt.

Da das Tape 6 Songs hat und nur 2 davon noch nicht wirklich bei mir gezündet haben liegt die Bewertung damit bei 4 von 6 Punkten. Es ist ein netter „Lückenfüller“ bis Herr Kaschte wieder mit seinen anderen Projekten loslegt, aber es ist einer in den ich immer wieder gern reinhöre und für den die Bezeichnung „Lückenfüller“ eigentlich schon wieder sehr weit untertrieben ist.

Anspieltipps: „My meat“, „A scarlet coffin trip“, „White angel with black wings“, „Gloveloveblader“

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