Release: 2013
Format: Tape im Pappschuber
Self-Released, experimenteller Gothic
Rock, 6 Songs, auf 150 handnummerierte Exemplare limitiert
Es begab sich im Jahre 2013, dass
Alexander Kaschte seine wohltätige Ader widerentdeckte und ein Tape
mit unveröffentlichtem Material seines leider schon lang zu Grabe
getragenen Projektes Auburnmeat veräußerte um die Einnahmen aus dem
Verkauf einer Kinderhilfsorganisation in Kiew zu Spenden, daher das
Anhängsel „Kiew Edition“.
Ich persönlich habe mich sehr darüber
gefreut und auch als die Ankündigung kam, dass das erste Auburnmeat
Tape „Stella“ zum freien Download verfügbar sei war ich hin und
weg. Wird dieses kleine, unscheinbare Tape der Vorfreude gerecht? Für
mich auf jeden Fall.
So richtig kann und möchte man diese 6
Songs nicht mit einer Genreschubladenbezeichnung versehen, mir
jedenfalls fällt kein Genre ein, das diese doch recht
experimentellen Lieder beschreiben kann. Die Texte sind komplett in
englisch gehalten und der Gesang wurde, wie für frühe Alexander
Kaschte Veröffentlichungen üblich, mit Halleffekten versehen.
Schade ist das 2 der 3 eingängisten Lieder direkt zu Anfang gebracht
wurden. „My meat“ besticht durch sein eingänges Riff, sich
hartnäckig in den Gehörgang festbeißende Melodien und einem
kleinen Sample aus einem Film (welcher mir leider nicht bekannt ist)
zur Auflockerung. Auflockerung und vor allem Aufklärung braucht auch
der zweite Song „A scarlet coffin trip“, welcher von Regenbögen
und fliegenden Särgen, die die Welt gelb färben erzählt (oder
meine Englischkenntnisse verlassen mich), ziemlich verwirrend das
ganze. Positiv fällt auch die gesangliche Unterstützung durch
Simone Stahl, welche auch auf „Die Liebe Gottes“ von Samsas Traum
zu hören ist, auf. Zusammen mit „White angel with black wings“
bilden die Songs ein Dreiergespann aus unermüdlichen Ohrwürmern die
man so schnell nichtmehr los wird, leider unterbrochen vom recht
sperrig wirkendem „AK 45“. Das eher träg wirkende „Havanna“
und das sehr ruhige „Gloveloveblader“ bilden dann den Abschluss
dieser knapp halbstündigen Reise in Alexander Kaschtes Anfangsjahre,
in die es sich immer wieder reinzuhören lohnt.
Da das Tape 6 Songs hat und nur 2 davon
noch nicht wirklich bei mir gezündet haben liegt die Bewertung damit
bei 4 von 6 Punkten. Es ist ein netter „Lückenfüller“ bis Herr
Kaschte wieder mit seinen anderen Projekten loslegt, aber es ist
einer in den ich immer wieder gern reinhöre und für den die
Bezeichnung „Lückenfüller“ eigentlich schon wieder sehr weit
untertrieben ist.
Anspieltipps: „My meat“, „A
scarlet coffin trip“, „White angel with black wings“,
„Gloveloveblader“
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